Unterführung nach Stralau wird möglicherweise noch einmal verändert
Friedrichshain. Nach langer Verzögerung wurde im April endlich die Straßenverbindung unter der Eisenbahnbrücke nach Stralau wieder eröffnet. Möglicherweise wird dort bald wieder gebaut.
Denn so wie die Verkehrsführung jetzt angelegt ist, stößt sie auf Kritik. "Die Situation für Fußgänger und Fahrradfahrer hat sich klar verschlechtert", sagt Tobias Trommer, Sprecher der Bürgerinitiative rund ums Ostkreuz. Statt wie früher einen eigenen, vier Meter breiten Fußgängertunnel gebe es jetzt lediglich zwei jeweils etwa 1,55 Meter breite Gehwege. Auch durchgehende Radwege fehlen. Pedaltreter müssen sich die Fahrbahn mit den Autos teilen. Einwände, die auch Baustadtrat Hans Panhoff (B 90/Grüne) teilt. Und die anscheinend jetzt sogar beim Senat für ein Nachdenken gesorgt haben. "Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler hat mir mitgeteilt, dass die derzeitige Fahrbahnführung bis zum Herbst beobachtet wird. Dann soll entschieden werden, ob es Veränderungen gibt."
Eine Straßensanierung, die vielleicht nur wenige Monate Bestand hat. Irgendwie klingt das nach Schildbürgerstreich. Das sei nicht die Schuld des Bezirks, sagt Panhoff. "Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die jetzige Lösung nicht optimal ist."
Die Situation zumindest für die Radfahrer ließe sich aber mit relativ wenig Aufwand verbessern, findet der Stadtrat. "Man müsste nur die Markierungen auf der Fahrbahn ändern." Von den derzeit drei Fahrstreifen, die durch den Tunnel führen, könnte eine zur Fahrradspur werden. "Zwei Spuren führen in Richtung Halbinsel. An der Kreuzung hinter der Eisenbahnbrücke biegt eine nach links in die Kynaststraße ab, die andere geht geradeaus weiter." Für beide gibt es aber eine parallele Ampelschaltung. "Deshalb sehe ich kein Problem, wenn sich sowohl Linksabbieger als auch der Geradeausverkehr auf einer Fahrbahn einordnen."
Das hieße auf jeden Fall erneut Bauarbeiten und wieder eine zeitweise Sperre. Und natürlich verursacht das auch zusätzliche Kosten in Höhe von etwa 10 000 Euro. Diese Summe müsste das Land Berlin beisteuern. Der gerade fertig gestellte Umbau wurde von der Deutschen Bahn im Zuge der Ostkreuz-Arbeiten finanziert.
Thomas Frey / tf
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