Weiter unklare Situation in der Samariterstraße
Zwei Mal stand das Gebäude in diesem Jahr bereits zur Zwangsversteigerung. Sie scheiterte zuletzt am 24. Oktober, weil sich kein Kaufwilliger einfand. Bei der ersten Runde am 15. März gab es zwar einen Interessenten. Der wollte aber nur rund eine Million Euro für die Immobilie bezahlen. Ihr Verkehrswert war dagegen auf 2,58 Millionen festgesetzt. Zumindest einen Betrag in der Nähe dieses Wertes möchte die Gläubigerbank gerne erzielen. Der weiter ungeklärte Zustand hat auch Auswirkungen auf den Bezirk. Denn im Jahr 2000 hatte das damalige Bezirksamt Friedrichshain mit dem inzwischen insolventen Investor einen Erbbaurechtsvertrag, gültig für 35 Jahre, abgeschlossen. Außerdem gibt es einen öffentlichen Nutzungsvertrag. Schulen absolvieren in der Halle ihren Sportunterricht, dazu ist sie die Heimstätte des aktuellen deutschen Badminton-Meisters, der SG Empor Brandenburger Tor. An dieser Nutzung lässt der Bezirk auch nicht rütteln. Etwas kompromissbereiter scheint er dagegen, was eine mögliche Verlängerung des Erbbaurechtsvertrags betrifft. Dass der nur noch rund 20 Jahre Gültigkeit hat, könnte ein Grund sein, warum sich Interessenten hier zurückhalten. Einen Kaufpreis von rund 2,5 Millionen in dieser Zeit zu amortisieren, sei für viele möglicherweise schwierig, gibt Rechtsamtsleiter Heinrich Baasen zu bedenken.
Entgegenkommen gezeigt hat der Bezirk bereits dadurch, dass er aufgelaufene Steuerschulden des früheren Eigentümers in Höhe von mehr als 30 000 Euro bezahlt hat. Das sei deshalb geschehen, um andere Rechte zu sichern, gerade auch die weitere Nutzung, erklärt Baasen.
Nach Angaben des Rechtsamtsleiters wird eine Arbeitsgruppe bis zum Jahresende über das weitere Vorgehen beraten. Thema ist dort auch die Höhe der bisherigen Miet- und Betriebskosten von derzeit 174 000 Euro, die der Bezirk jährlich für die Sportnutzung, Heizung und Strom oder Instandhaltungsmaßnahmen überweist.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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