Wieder eine Marathondebatte zum Freudenberg-Areal
Am Ende stand ein mehrheitlich verabschiedeter Änderungsantrag der Fraktionen von Bündnis90/Grüne und SPD. Erwartet werden vom Investor, der Firma Bauwert, weitere Zugeständnisse beim jetzt folgenden Bebauungsplanverfahren, vor allem einen höheren Anteil an günstigen Wohnungen. Sie sollen sich zwischen den schon jetzt zugesagten 3000 Quadratmetern, die zum Preis von 5,50 Euro pro Quadratmeter angeboten werden, und einer Summe von 7,50 Euro bewegen. Gleichzeitig darf sich die Baumasse des gesamten Quartiers dadurch nicht erhöhen.Wie nicht anders zu erwarten war, gingen auch diese Forderungen den Gegnern von der Ideenwerkstatt Travekiez/Ostkreuz und zahlreichen Anwohnern nicht weit genug. Sie wollen die mehr als 73 000 Quadratmeter Nutzfläche um knapp die Hälfte kürzen. Statt 600 sollten höchstens 300 Wohnungen entstehen. Carsten Joost, einer der Sprecher der Initiative und Bürgerdeputierter der Piraten verwies dabei einmal mehr auf den ursprünglichen Entwurf aus dem Jahr 2009, der ein Volumen von knapp 41 000 Quadratmetern vorgesehen habe. Joost ist deshalb überzeugt, dass dem Investor noch viel mehr abverlangt werden könnte.
Die Mehrheit im Ausschuss hielt diese Argumentation für gefährlich. Käme es zu keiner Einigung, hätte der Grundstückseigentümer die Möglichkeit, in weitaus größerem Umfang zu bauen. Und seine Zugeständnisse wären Makulatur.
Die Bauwert in Person ihres Chefs Dr. Jürgen Leibfried hatte sich bisher unter anderem bereit erklärt, neben dem Anteil an günstigen Wohnungen auch für rund 5500 Quadratmeter Grünflächen auf dem Areal zu sorgen. Außerdem stellt sie in den ersten fünf Jahren mietfrei und danach ebenfalls für 5,50 Euro, Räume für ein Bürgerzentrum zur Verfügung und baut eine Kita mit 90 Plätzen. Für Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis90/Grüne) bedeutet das Paket deshalb "ein vorläufiger endgültiger Kompromiss."
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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