Über den Imchenplatz mit Stadtgänger Bernd S. Meyer

Kladow. Imchen heißt die schon seit Menschengedenken unbewohnte Insel vor dem Kladower Ufer. Sie ist 2,5 Hektar groß, dicht bewachsen und steht samt ihrer Röhricht-Uferzone unter Naturschutz. Ihr Name stammt vermutlich von Imme, dem niederdeutschen Wort für Biene.

Der slawische Name Kladow (Cladow) wird wohl ebenfalls von der Imkerei herrühren. Er bedeutet Klotz, was man auch als Klotzbeute beziehungsweise Bienenstock, dem ausgehöhlten transportablen Baumstamm der historischen Bienenzucht deuten kann.

Mit Gründung Groß-Berlins vor 95 Jahren wurde das vorherige Dorf im Landkreis Osthavelland zum südlichsten Ortsteil des neuen Berliner Bezirks Spandau. Der einst britische Militärflughafen Gatow (Museumsbesuch kostenlos) liegt größtenteils auf Kladower Gebiet, die damalige Villa des britischen Stadtkommandanten mit ihrem berühmten riesigen Garten am Havelufer des benachbarten Ortsteils Gatow.

Rund um das alte Kladow bauten sich ab Ende des 19. Jahrhunderts wohlhabende Berliner ihre Sommervillen. Auch Bismarcks Mutter hatte in Kladow gelebt. Die Berliner Grundbesitzerfamilie Wollank baute im Gutspark des alten Groß-Glienicker Ritterguts, einst in Besitz derer von Ribbeck.

Zwar ist der Ortsteil in den vergangenen Jahrzehnten auf über 15 000 Einwohner angewachsen, doch Felder und Wiesen reichen fast bis an den Dorfkern mit seiner alten Bebauung. Die wird von der gelb leuchtenden, einst mittelalterlichen Dorfkirche mit ihrem Haubenturm bestimmt. Sie ist nach einem Brand vor über 200 Jahren klassizistisch wiederaufgebaut, nach dem letzten Krieg vergrößert und zuletzt geschickt restauriert worden.

Geht man über die Straße Alt-Kladow hinunter zu Platz und Hafen, trifft man wie in einem richtigen Urlaubsort auf gepflegte parkartige Grünanlagen mit Bänken und auf ein großes und buntes Spielschiff. Links von der Imchen-Insel sieht man das Strandbad Wannsee am gegenüberliegenden Ufer. Von den Ausflugs-Biergärten blickt man auch auf die Untere Havelwasserstraße, die ab Spandauer Spreemündung bis zur Elbe 148 Kilometer lang ist. Ihr zweiter Teilabschnitt heißt amtlich "Kladower Seestrecke".

Die inzwischen 125. Plätze-Führung mit Bernd S. Meyer, dem Mann mit der Leiter, beginnt am Sonnabend, 30. Mai, 11 Uhr. Treffpunkt ist die Haltestelle Alt-Kladow. Verkehrsverbindung: Bus X 34 bis Alt-Kladow. Die Teilnahme ist für unsere Leser kostenlos. Allerdings ist eine Anmeldung erforderlich: Am Freitag, 29. Mai, von 10 bis 12 Uhr anrufen unter 25 93 04 97 84 26.
/ BSM
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 862× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 841× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 541× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.041× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.927× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.