Integration junger Flüchtlinge: Neues Angebot des Rotkreuz-Instituts
Kladow. Das Rotkreuz-Institut Berufsbildungswerk (rki bbw), Krampnitzer Weg 83, hat seine Tätigkeit um eine Jugendhilfeeinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge erweitert.
Seit dem ersten Dezember ist das Projekt am Netz. In zwei Wohngruppen stehen jeweils zehn Plätze zur Verfügung, in denen junge Menschen untergebracht werden, die nach Deutschland geflohen sind. Geschäftsführer Andreas Kather hat mit seinen Mitarbeitern das Angebot der Kladower Einrichtung erweitert, um in einem Bereich zu helfen, der angesichts ständiger Diskussionen um Notunterkünfte zu kurz kommt: Die Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft, wenn der Status der Flüchtlinge geklärt ist.
Das rki bbw hat seit 40 Jahren Erfahrung in der beruflichen Rehabilitation junger Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung. Gut 200 Menschen absolvieren dort zurzeit eine Ausbildung oder eine Vorbereitung darauf, rund die Hälfte von ihnen lebt auch auf dem Gelände.
Erst kürzlich war das Institut Gastgeber einer Fachtagung zur Rehabilitation, in der es um die bisher wenig untersuchte Wirksamkeit ging. Damit können Andreas Kather und seine Mitarbeiter aber schon punkten: Rund 70 Prozent der Rehabilitanden, die zum Beispiel im Metallbereich ausgebildet werden, finden auch den Weg in den Arbeitsmarkt.
In der neuen Jugendhilfeeinrichtung geht es jetzt darum, die jungen Menschen über Spracherwerb, aber auch über soziale Kompetenz und schulische Qualifikation fit zu machen für den Arbeitsmarkt – vergleichbar einer stationären Einrichtung für deutsche Jugendliche. Die Erweiterung auf minderjährige Flüchtlinge hat schon bundesweit für Interesse gesorgt: Kather bekam schon Anfragen zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Bayern. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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