"Tankstellen der Ruhe und Energie"
Bezirksamt Mitte stellt 300 neue Bänke auf

Bank-Rundgang durch den Kiez: Der Trupp um Almut Neumann (hinten links) gönnt sich an der Usedomer Ecke Wattstraße eine Pause.  | Foto:  Ulrike Kiefert
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Sitzbänke gönnen Pausen und sind selbst an lauten Straßen essenziell. Manche Alte verlassen ohne sie das Haus nicht mehr. Auch deshalb rüstet Mitte jetzt auf.

Ausruhen, sich treffen, mal länger an einem Ort bleiben: Sitzbänke erfüllen ganz unterschiedliche Funktionen. Deshalb sind sie auch für alle gut. Wer sie aber vor allem braucht, sind Ältere und Menschen mit Handicap. Denn ohne Sitzgelegenheit gibt es auf dem Weg zum Arzt oder zur Apotheke keine Verschnaufpause. „Für manche ist die Bank überhaupt erst der Grund, die eigene Wohnung zu verlassen“, sagt Herbert Probst vom Beirat für Menschen mit Behinderung. Und: „Bänke sind ein Schritt auf dem Weg zu mehr Inklusion.“

Dass Senioren ihren Bewegungsradius erweitern und somit auch ihre gesellschaftliche Teilhabe, wenn sie draußen regelmäßig Sitzbänke vorfinden, weiß auch das Bezirksamt und rüstet darum mit 300 neuen Bänken nach. 100 stehen schon, ganz viele in Gesundbrunnen, zum Beispiel an der Ecke Hussitenstraße und Scheringstraße sowie Usedomer Ecke Wattstraße und mehrere entlang der Brunnenstraße. Aber auch Moabit, das Hansaviertel und Alt-Mitte haben neue Bänke. Für Almut Neumann sind Sitzbänke „Tankstellen für Ruhe und neue Energie“. Wer nicht gut zu Fuß sei, brauche Möglichkeiten, sich auszuruhen. „Bänke sind ein wichtiger Teil unserer Verkehrswendestrategie, denn sie fördern den Fußverkehr und senken Barrieren“, erklärte die grüne Verkehrsstadträtin bei einem Sitzbank-Rundgang durch den Gesundbrunnen-Kiez. Fußgänger würden in der Stadt für selbstverständlich genommen und häufiger übersehen als Autofahrer oder Radfahrer. „Dabei sind alle Menschen im ersten Schritt und immer auch in Teilen zu Fuß unterwegs.“

Eine der neuen Sitzbänke in Gesundbrunnen.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Wichtig ist aber auch der Ort, an dem die Bank steht. Bezirksamt, Mobilitätsrat, die Seniorenvertretung, der Behindertenbeauftragte und der Verein „Fuss“ achten daher zusammen darauf, die Bänke gezielt zu platzieren. „Schattige Plätze und Ecken, wo mehrere Straßen aufeinandertreffen, sind gut“, so Roland Stimpel vom Fuss e.V.. „Am besten noch mit Aussicht.“ Und der Abstand? „Alle 200 Meter eine Bank, das wäre schon sehr, sehr schön.“ Neue Sitzbänke gerade für die Generation 60 Plus begrüßen auch Mittes Seniorenvertreter. Denn Bänke seien im öffentlichen Raum „bislang nicht allzu zahlreich gewesen“, merkte Doris Schwaller an. „Wer rastet, kann neue Kräfte sammeln und zwar auf den Bänken, die auf Initiative des Bezirksamtes nun an vielen Stellen in Mitte auf dem Bürgersteig zum Verweilen, Pausemachen und zur Begegnung einladen.“

Wo ist die nächste Bank? Almut Neumann (l.) mit Nora Olbrisch.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Mitte hat aktuell rund 700 Bänke. Zusammen mit den 300 neuen sind es dann bald 1000. Für 100 Bänke werden gerade geeignete Standorte gesucht. Weitere 100 Sitzbänke, die bisher Unter den Linden standen, lässt das Bezirksamt reparieren. Der Boulevard hat neues Sitzmobiliar bekommen. Alle 300 Bänke zusammen haben 300 000 Euro gekostet, finanziert noch aus dem Berliner „Schöne-Stadt“-Programm, das nicht verlängert wurde. Der Bezirk hat inzwischen ein eigenes „Bänke-Programm“ aufgelegt. Für jede Bank kommen noch etwa 350 Euro für den Aufbau hinzu und die Unterhaltungskosten. Wer irgendwo eine Sitzbank vermisst, kann das seinen Stadtteilvertretern oder anderen Gremien melden. Auch Geschäftsleute sind aufgerufen, einfache Sitzmöbel vor ihre Läden zu stellen.

Eine Karte mit allen neuen Bänken in Mitte findet sich hier: https://t1p.de/fv-baenke.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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