Interessenbasiertes Wohnen
Investoren feiern erstes Richtfest für das Havelufer Quartier

Rund 1800 Wohnungen für ungefähr 4000 Menschen entstehen im Havelufer Quartier. | Foto:  Thomas Frey
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Eines der größten Spandauer Wohnungsbauprojekte entsteht derzeit zwischen Streitstraße und Am Maselakepark. Die beiden Immobilienunternehmen Kauri Cab und Patrizia errichten hier rund 1800 Mietwohnungen. Für den ersten Abschnitt des Havelufer Quartiers wurde am 15. September das Richtfest gefeiert.

Das Bauvorhaben Havelufer Quartier sticht nicht nur in der Größe hervor, es beschreitet auch in Sachen Konzept neue Wege. So erklärten die Vertreter der beiden Investoren, Johannes Haug (Patrizia) und Luca Bauernfeind (Kauri Cab), dass die künfigen Mieter nicht in Kategorien wie Single oder Familien eingeteilt würden, sondern nach "Interessen". Hobbyköche könnten so zum Beispiel Küchen mit Sonderausstattung bekommen, Gärtner ein Gewächshaus oder Sportler ihr persönliches Fitnessstudio. Auch an Angebote wie eine Laufstrecke, Gemeinschaftsflächen für Urban Gardening, Co-Working Spaces oder einen Kanuverleih werde gedacht. Geschäfte, Restaurants sowie eine Kita mit 100 Plätzen würden gebaut. Eine "Communitiy für Nachbarn und Bewohner" stehe bei dieser Planung im Fokus, unterstrich Luca Bauernfeind.

So sieht das Havelufer Quartier in der Simulation am Computer aus. | Foto: Kauri Cab
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Das Konzept wurde auch von den Vertretern des Berliner Senats lobend erwähnt. Sie betonten in ihren Reden jedoch noch vielmehr den Zuwachs an Wohnungen. Die 1800 neuen Appartements leisteten einen wichtigen Beitrag zur Berliner Wohnraumversorgung, erklärte Stadtentwicklungs-Staatssekretär Christian Gaebler (SPD). Er hob hervor, dass bei den Planungen für das Havelufer Quartier erstmals das Berliner Modell einer kooperativen Baulandentwicklung angewendet wurde, das also Wohnungen im preisgünstigen Segment um die 6,50 Euro pro Quadratmeter nettokalt errichtet werden.

Spandaus Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU) verwies auf einen Bevölkerungszuwachs durch das Bauprojekt von bis zu 4000 Bewohnerinnen und Bewohner und auf andere Großprojekte in der näheren und weiteren Nachbarschaft: die Waterkant, die Insel Gartenfeld, Siemensstadt Square, der Flughafen Tegel. Was aber gerade in Hakenfelde noch fehle, sei eine attraktive Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Zusammen mit dem Investor werbe er deshalb dafür, dass die bis 2029 reaktivierte Siemensbahn verlängert und "perspektivisch am Havelufer Quartier haltmachen wird."

Unterdessen wird das Wohngebiet schon 2024 eingeweiht. Die 1800 Wohnungen verteilen sich auf 16 neue Häuser sowie vier denkmalgeschützte Bestandsgebäude und bestehen aus ein bis fünf Zimmern. Auch Townhouses, barrierefreie Seniorenwohnungen oder Co-Living Appartements sind vorgesehen. In Sachen Nachhaltigkeit verwiesen die Investoren auf hohe Standards. Ein Großteil des Strombedarfs könne CO2-frei und lokal über Solarzellen auf den Dächern erzeugt werden.

Am 15. September feierten die Investoren mit Gästen aus der Politik, darunter Vertreter des Senats und des Bezirks, das erste Richtfest des Havelufer Quartiers. | Foto: Thomas Frey
  • Am 15. September feierten die Investoren mit Gästen aus der Politik, darunter Vertreter des Senats und des Bezirks, das erste Richtfest des Havelufer Quartiers.
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Und es wird um die Vergangenheit des Havelufer-Geländes gehen. Dort befand sich während des Zweiten Weltkriegs eine Rüstungsproduktion, bei der auch Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. An sie soll ein Werk des Künstlers David Cerny erinnern. Außerdem werde die Geschichte des Areals von Experten aufgearbeitet.Eine Verbindung zu Krieg und Leid in unseren Tagen gibt es ebenfalls. Das sogenannte Hammerkopf-Bestandsgebäude wurde zur temporären Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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