Abschluss nach langem Hin und Her
Umbennennung des Elkartsweges in Hakenfelde in Erna-Koschwitz-Weg ist jetzt offiziell

Gruppenfoto unter dem Straßenschild (von links): Baustadtrat Thorsten Schatz, BVV-Vorsteher Christian Heck, Bürgermeister Frank Bewig, Detlef Wagner, Stadtrat für Jugend und Gesundheit in Charlottenburg (alle CDU), Erich Wettwer und Dr. Carola Brückner (SPD), Stadträtin für Weiterbildung und Kultur, Hochbau, Schule und Sport.   | Foto:  Thomas Frey
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  • Gruppenfoto unter dem Straßenschild (von links): Baustadtrat Thorsten Schatz, BVV-Vorsteher Christian Heck, Bürgermeister Frank Bewig, Detlef Wagner, Stadtrat für Jugend und Gesundheit in Charlottenburg (alle CDU), Erich Wettwer und Dr. Carola Brückner (SPD), Stadträtin für Weiterbildung und Kultur, Hochbau, Schule und Sport.
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Das neue Straßenschild wurde bereits im vergangenen Oktober angebracht. Rechtskräftig war die Umbenennung in Erna-Koschwitz-Weg aber noch nicht. Erst musste noch ein halbes Jahr vergehen.

Am 10. Mai fand nun die offizielle Namensgebung der durch die Wohnsiedlung Hakenfelde verlaufenden Verbindung statt. Dieser Akt markierte „nach langem Vorlauf einen Abschluss“, sagte Bürgermeister Frank Bewig (CDU).

Der Erna-Koschwitz-Weg hieß bislang Elkartweg. Benannt wurde er nach Karl Elkart (1880-1959), der zwischen 1918 und 1920 Spandauer Stadtbaurat war. Danach wechselte er in gleicher Funktion nach Hannover, wo er während der Nazizeit als besonders linientreuer brauner Schreibtischtäter agierte. Seine Verstrickung mit dem Nazi-Regime dürfte nach 1945 nicht unbekannt gewesen sein. Trotzdem hatte der Bezirk Spandau offenbar kein Problem damit, den Weg an der Wohnsiedlung 1960 nach Karl Elkart zu benennen.

Erst gut 40 Jahre später geriet die Nazivergangenheit von Karl Elkart stärker in den Fokus. Karl-Heinz Bannasch, ehemaliger Vorsitzender der Heimatkundlichen Vereinigung Spandau hat nach eigenem Bekunden damals in einem Aufsatz auf Elkarts Tätigkeit vor 1945 hingewiesen. 2010 stellte die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), einen Antrag auf Umbenennung des Weges. Die Diskussion darüber zog sich über mehrere Jahre. 2015 schließlich forderte das Bezirksamt dazu auf, Vorschläge für eine neue Namensgeberin oder Namensgeber einzureichen.

Hier kommt Prof. Erich Wettwer ins Spiel. Er schlug Erna Koschwitz (1897-1965), eine „Nenntante“ von ihm vor. Sie engagierte sich seit den 1920er-Jahren in der Jugend- und Sozialfürsorge und arbeitete vor allem im Jugendamt Charlottenburg. Außerdem gab es einen lokalen Bezug. Denn 1935 erwarb Erna Koschwitz zusammen mit ihrer Lebensgefährtin Anneliese Zech (1908-1989) am Fährweg ein Grundstück, das nach dem Krieg zu ihrem Dauerwohnsitz wurde. Es werde deshalb auch eine einstige Nachbarin geehrt, erinnerte Erich Wettwer bei der Einweihung. Seiner Familie gehört das Grundstück heute.

Bis sein Vorschlag Realität wurde, vergingen einige Jahre. Ende 2021 stoppten Einsprüche das Verfahren erneut. Auch das Anbringen der neuen Straßenschilder ohne offiziellen Akt im Herbst 2022 irritierte zunächst. Verwiesen wurde damals auf die sechs Monats-Frist und eine Veranstaltung im Anschluss daran angekündigt. Dies ist am 10. Mai passiert.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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