Wieder Insekten zählen
NABU-Aktion „Insektensommer“ geht in die zweite Runde
Am Freitag, 6. August, beginnt der zweite Zählzeitraum der diesjährigen NABU-Aktion „Insektensommer“. Gezählt werden kann bis Sonntag, 15. August.
Spannend wird es zu sehen, ob sich die zwischenzeitlich wärmere Witterung in einer größeren Zahl gemeldeter Insekten niederschlägt. Im ersten Zählzeitraum Anfang Juni wurden auffällig wenig Sechsbeiner gesichtet, was Experten auf das kalte Frühjahr zurückführen.
Weniger Hornissen unterwegs
Die Mitarbeiter vom Hymenopterendienst des NABU Berlin haben beobachtet, dass in diesem Jahr deutlich weniger Hornissen unterwegs sind. Viele Völker gründeten sich spät und blieben auffällig klein. „Hummeln und andere Wespen haben sich unserer Beobachtung nach aber normal entwickelt und waren offenbar weniger von dem kühlen Wetter betroffen“, sagt Dr. Melanie von Orlow, Bienenexpertin und Geschäftsführerin des NABU Berlin. Ob dieser Eindruck zutrifft, werden die Ergebnisse des zweite Zählzeitraums zeigen.
„Ziel des Insektensommers ist es, auf die enorme Bedeutung der Insekten aufmerksam zu machen und die Menschen für ihren Schutz zu sensibilisieren. Alle können mithelfen, Daten zur Artenvielfalt zu sammeln“, erklärt von Orlow. In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge 33.000 Insektenarten. Über die meisten liegen noch keine Daten vor. Die kleinen Krabbler können überall beobachtet und gezählt werden – vor der Haustür, im Park, an Gewässern, im Garten oder auf dem Balkon. Der Beobachtungsradius sollte maximal zehn Meter betragen, gezählt wird eine Stunde lang. Optimal ist ein sonniger, warmer und windstiller Tag.
Acht Kernarten und eine „Entdeckungsfrage“
Damit die Vielfalt der Insekten überschaubar bleibt, hat der NABU auch für die zweite Runde wieder acht Kernarten ausgewählt, auf die sich die Teilnehmer konzentrieren können: Dieses Mal sind es Ackerhummel, Blaue Holzbiene, Blaugrüne Mosaikjungfer, Grünes Heupferd, Kleiner Fuchs, Schwalbenschwanz, Streifenwanze und Siebenpunkt-Marienkäfer. Nach wie vor aktuell ist die „Entdeckungsfrage“: Welche Art wurde häufiger entdeckt, der Siebenpunkt-Marienkäfer oder der Asiatische Marienkäfer? Letztes Jahr wurde der heimische Siebenpunkt-Marienkäfer deutlich häufiger gemeldet, während im ersten Zählzeitraum 2021 der Asiatische Marienkäfer erstmals vorne lag.
Mit dem Insektentrainer können Interessierte die Bestimmung üben: insektentrainer.nabu.de. Weitere Informationen zu der Aktion finden Sie auf: www.insektensommer.de.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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