"Wir ziehen in den Frieden"
Grundschule an der Pulvermühle produziert Video gegen den Ukraine-Krieg

Optische und akustische Demonstration für den Frieden. | Foto: Thomas Frey
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  • Optische und akustische Demonstration für den Frieden.
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Die Sportanlage an der Daumstraße ist am Vormittag des 31. März mit Markierungen versehen und auf dem Kunstrasen stehen zwei Lautsprecherboxen. Genau um 9.30 Uhr versammeln sich Kinder der Grundschule an der Pulvermühle, einige Eltern und die Lehrer hier zu einer besonderen Friedensbotschaft.

Entlang der Markierungen nehmen die Schülerinnen und Schüler Aufstellung. "Hier die 1c, dort die 3a", erklären die Lehrer. Sehr schnell wird deutlich, was entstehen soll: ein großes, von Menschen gebildetes Peace-Symbol. Von oben ist das noch besser erkennbar. Die Bilder liefert eine an einer Drohne montierte Kamera, die über dem choreografierten Friedensemblem auftaucht und von Lehrer und Mitorganisator Lukas Bergel gesteuert wird. Sie hält die gesamte Inszenierung für einen Videoclip fest. Dazu erklingt aus beiden Lautsprechern Udo Lindenbergs Song "Wir ziehen in den Frieden".

Die Idee zu dieser Aktion hatte Stefan Oleynik, Erzieher in der Grundschule an der Pulvermühle. Die Schule hat in den vergangenen Wochen Spenden für die Ukraine gesammelt und sich auch im Unterricht mit Putins Angriffskrieg auf das Nachbarland beschäftigt. Stefan Oleynik fand aber, es sollte noch mehr passieren. "Eine Friedensbotschaft, die von Haselhorst in die Welt geht", erzählt der Erzieher. Den dafür geeigneten Soundtrack bot das Lindenberg-Lied.

Werke von Musikern zu verwenden ist nicht ganz einfach. Rechtefragen oder Gema-Gebühren müssen berücksichtigt werden. Oleynik nahm Kontakt zum Management von Udo Lindenberg auf und erhielt mehr als nur wohlwollende Unterstützung. Das Lied konnte nicht nur für das Friedensvideo verwendet werden, die Plattenfirma bot auch Hilfe bei der Veröffenlichung an. Und als Höhepunkt ist sogar Udo Lindenberg selbst in einer kurzen Sequenz des Videos zu sehen.

Zwei Mal haben Schüler, Lehrer und Eltern "Wir ziehen in den Frieden" gesungen und von der Kameradrohne aufnehmen lassen. Den Text hatten sie vorher eingeübt und sich auch optisch mit selbst gebastelten Ukraine-Fahnen in unterschiedlichen Größen für die Aufnahme vorbereitet. Andere Kinder trugen auf Papier gezeichnete Friedenstauben und Banner mit Slogans wie "Give Peace a Chance". Auch das Lindenberg-Postulat "Gitarren statt Knarren" war zu sehen.

Die meisten Plakate seien am Tag zuvor entstanden, erzählen Fatimah und Leona aus der Klasse 4a. Da hätten sie sich noch einmal mit der gesamten Veranstaltung, dem Song und Udo Lindenberg beschäftigt. Der Sänger sei ihnen bisher nicht so bekannt gewesen, geben die beiden 10-jährigen Mädchen zu. Das habe sich inzwischen geändert. Das Video ist voraussichtlich ab 8. April auf YouTube zu sehen. Es wäre nicht nur ein Statement gegen den Krieg in der Ukraine, sondern beziehe sich auf alle Länder, in denen bewaffnete Konflikte herrschen, sagt Stefan Oleynik. Das seien leider immer noch sehr viele: von Syrien, über den Jemen bis zum Kongo.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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