Pächterin will Öko-Projekt nicht aufgeben
Kündigung für Permakultur-Garten

Karin Schönberger will für die seit 2012 im Permakulturgarten entwickelte Natur kämpfen. | Foto: Christian Schindler
  • Karin Schönberger will für die seit 2012 im Permakulturgarten entwickelte Natur kämpfen.
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Der Permakultur-Garten von Karin Schönberger an der Rhenaniastraße 36 ist eine Anlaufstelle für Umweltschützer und Gartenfreunde, die ökologisch wirken möchten. Damit könnte bald Schluss sein. Das Bezirksamt hat der 73-Jährigen zum Jahresende gekündigt.

Wer Karin Schönberger in ihrem Garten an der Rhenaniastraße besucht, hat zunächst die Wahl zwischen Früchten und Wald. Bei den Früchten geht es darum, welche Pflanzen sich mit welchen anderen vertragen, wann sie reif sind und wie sie schmecken. Im kleinen Wald erobern sich die Pflanzen ein eigenes Terrain.

Ein solches hat auch Karin Schönberger. Eine Jurte bietet Platz für Gespräche bei Regen, die Energie kommt aus einer kleinen Solaranlage. Das Prinzip des Permakulturgartens: Mit und aus der Natur leben, Kreisläufe erkennen und nutzen. Die ehemalige Lehrerin Karin Schönberger hat sich eingelesen in das Thema und sie bildet sich quasi selbst immer noch weiter. Beste Hilfe dabei sind die Pflanzen.

Grundstück gehört
zur Kleingartenreserve

Doch das Vorzeigeobjekt, dem Karin Schönberger den Namen „Die weiße Rose“ gegeben hat, ist bedroht. Ihr Wochenendgrundstück gehöre wie das andere auch zu einer Kleingartenreserve, die in Anspruch genommen wird, wenn anderswo Kleingärten Bauvorhaben weichen sollen. So erklärte es Baustadtrat Frank Bewig (CDU) auf einer Einwohneranfrage von Karin Schönberger, die diese in der Bezirksverordnetenversammlung am 10. Oktober stellte. Deswegen, so Bewig weiter, könne ihr Vertrag auch jährlich gekündigt werden, was von Anfang an auch Vertragsbestandteil gewesen sei.

Karin Schönberger kann diese Argumentation nicht nachvollziehen. So seien eine Reihe ihrer Nachbarn nicht gekündigt worden. Sie vermutet die Ursache eher in einem früheren Streit um die Grenze des Grundstücks. In der Akte des Bezirksamtes findet sich das Protokoll einer Ortsbegehung wegen des Streits, in deren Folge dann die Teilung der Parzellen für Kleingärten thematisiert wird. Einigen Kleingärntnern in der Nähe, so vermutet Karin Schönberger, sei der Permakultur-Garten, der für Liebhaber von Swimmingpool und abgezirkeltem Rasen verwildert aussehe, ein Dorn im Auge.

Bewig widersprach in dieser Frage. In der Akte gebe es Formulierungen, die missverständlich seien. Doch dies ändere nichts am Vorhaben, auf dem bisherigen Wochenendgrundstück Kleingärten anzulegen.

Widerstand per Onlinepetition

Karin Schönberger will den Garten jedoch nicht widerstandlos aufgeben. Schließlich würde das Ende des Permakulturgartens auch bedeuten, dass die 2012 angelegte aufeinander abgestimmte Pflanzenwelt „einfach abrasiert“ werden müsste. Auf einem Teil des Grundstücks hätte ein Kleingärtner übrigens ein Gestaltungsproblem: Dort steht noch ein kleiner Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg.

Zum Erhalt des Permakulturgartens gibt es mittlerweile eine Onlinepetition, die bis Redaktionsschuss von 414 Menschen unterzeichnet wurde. 84 Unterschriften für ihren Garten konnte Karin Schönberger zudem auf Listen sammeln. Die Online-Petion ist erreichbar unter http://asurl.de/142u

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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