Neue Hoffnung für den Wasserturm: Möglich wäre künftig wieder eine öffentliche Nutzung

Im Jahr 2014 brannte es im Wasserturm. | Foto: Berliner Feuerwehr
4Bilder
  • Im Jahr 2014 brannte es im Wasserturm.
  • Foto: Berliner Feuerwehr
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Der Heinersdorfer Wasserturm könnte möglicherweise bald kommunale Einrichtungen beherbergen. Diese Hoffnung macht Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/ Die Grünen) in seiner Antwort auf eine Anfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Roland Schröder.

Der Wasserturm an der Tino-Schwierzina-Straße ist weithin sichtbar. In gewisser Weise ist er ein Wahrzeichen Heinersdorfs, allerdings ein zurzeit sehr marodes. Es gibt nicht nur erhebliche Schäden an der Außenwand. Im Juni 2014 brannte es im Innern des Turmes. Über zwei Drehleitern löschte die Feuerwehr mit C-Rohren. Dabei stützte das hölzerne Treppenhaus ein.

Seit Jahren hoffen die Heinersdorfer darauf, dass dieses Bauwerk endlich saniert wird. Aber es befindet sich in Privateigentum. Und bislang kamen Eigentümer und Bezirksamt nicht zu einer Einigung, wie es mit dem Turm weitergehen könnte. „Der Eigentümer würde den Turm gern zu Wohn-, alternativ auch zu Gewerbezwecken nutzen“, berichtet Vollrad Kuhn. Deshalb hatte er 2016 einen Bauantrag für den Umbau zu Wohnzwecken, einschließlich der Errichtung eines sogenannten Erschließungsturmes gestellt, so der Stadtrat. Der Turm wäre nötig, damit Wohnungen in den oberen Geschossen erreicht werden könnten.

Das Bezirksamt wies den Bauantrag zurück. Nebenan befindet sich nämlich die Grundschule am Wasserturm. Und die Abstandsflächen vom Wasserturm zum Schulgrundstück sind zu gering. Deshalb versagte der Schulträger die Zustimmung zu einer bauaufsichtlichen Ausnahmegenehmigung. Würden im Wasserturm, so wie geplant, Wohnungen entstehen, könnten die Schule oder deren Sportanlagen wahrscheinlich nicht mehr erweitert werden.

„Zwischenzeitlich wurde bei der Unteren Denkmalschutzbehörde der denkmalrechtliche Antrag auf Abbruch gestellt“, berichtet Kuhn. Doch einen Abriss möchte der Bezirk verhindern. „Angesichts der großen Infrastrukturdefizite in Heinersdorf sieht das Bezirksamt eine Nutzung zu öffentlichen Zwecken als überlegenswert“, so der Stadtrat. Immerhin stehen in näherer Umgebung der Schule kaum geeignete Grundstücke zur Verfügung.

Deshalb wurde eine Machbarkeitsstudie zur Prüfung einer öffentlichen Nutzung des Wasserturmes in Auftrag gegeben. Geprüft wird, ob hier eine Schulplatzerweiterung, eine Nutzung als Kindertagesstätte oder der Ausbau zur Jugendfreizeiteinrichtung stattfinden könnten. Zugleich sollen die Instandsetzungskosten für den Turm sowie der Grundstückswert ermittelt werden. Sobald die Machbarkeitsstudie vorliegt, soll in den zuständigen Ausschüssen der Bezirksverordnetenversammlung über die öffentlichen Nutzungsmöglichkeiten beraten werden.

Ein öffentliches Gebäude war der Wasserturm ja schon einmal. Er sollte Teil eines Heinersdorfer Rathauses werden. Mit dem Rathausbau wurde 1911 begonnen. Als erstes entstand der Turm. Vorgesehen war, dass dieser Wasserturm und Rathausturm in einem sein sollte. Dann kam der Erste Weltkrieg und die Bauarbeiten wurden unterbrochen. Die Landgemeinde kam 1920 zu Groß-Berlin. Ein eigenes Rathaus war nicht mehr nötig. So blieb der 46 Meter hohe Turm allein stehen.

Inzwischen ist er denkmalgeschützt. Aber er steht leer und ohne Nutzung. 2008 wurde er von zwei jungen Projektentwicklern gekauft. Die wollten ihn sanieren, verkauften ihn aber wieder. Die Machbarkeitsstudie des Bezirksamtes gibt nun Hoffnung, dass es für den Wasserturm doch noch ein Happyend gibt.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet jetzt auch bei Ihnen

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Reinickendorf
  • 06.12.24
  • 660× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 741× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 418× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 27.11.24
  • 866× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.806× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.