Entscheidung zu Schulhöfen löst Empörung aus

Die Forderung nach mehr Sport - und Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem Schulhof der Wachsmann-Schule lag bei der Abstimmung zum Bürgerhaushalt im Stadtteil auf dem ersten Platz. | Foto: hari
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  • Die Forderung nach mehr Sport - und Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem Schulhof der Wachsmann-Schule lag bei der Abstimmung zum Bürgerhaushalt im Stadtteil auf dem ersten Platz.
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Hellersdorf. Ein Fall vermeintlicher Ungleichbehandlung durch die Bezirksverordnetenversammlung sorgt gegenwärtig für Missstimmung. Es geht dabei um die Neugestaltung der Schulhöfe der Wilhelm-Busch-Grundschule und der Konrad-Wachsmann-Oberschule.

Im aktuellen Bürgerhaushalt steht für beide Schulen der Vorschlag, den jeweiligen Schulhof neu zu gestalten. Beide Schulhöfe verfügen über zu wenige Spielgeräte und andere Möglichkeiten der Pausengestaltung. Deshalb sollen sie modernisiert werden.

Beide Vorschläge landeten bei den Abstimmungen über den Bürgerhaushalt im Januar in ihren Stadtteilen auf dem ersten Platz. Der Vorschlag Wilhelm-Busch-Grundschule erhielt in Marzahn-Mitte 498 Punkte. Der Vorschlag Konrad-Wachsmann-Oberschule erhielt in Hellersdorf-Ost sogar 1640 Punkte. Die Modernisierungskosten sind etwa gleich hoch veranschlagt, bei Busch rund 460000 Euro, bei Wachsmann 490000 Euro.
Während der Vorschlag Busch-Grundschule ohne große Diskussion durch die Ausschüsse ging, entspannen sich wegen des Vorschlags Wachsmann-Oberschule heftige Debatten. Ein Grund war, dass die Finanzierung der Modernisierung des Schulhofes bereits gesichert scheint. Hier will das Bezirksamt Mittel aus dem neuen Infrastrukturfonds des Senates einsetzen.

Einen Antrag der Fraktion der Linken, nach ähnlichen Finanzierungsmöglichkeiten auch für die Wachsmann-Schule zu suchen, lehnten SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen ab. Die Fraktionen einigten sich schließlich auf den Kompromiss, auch die Finanzierung der Schulhofsanierung in der Wachsmann-Schule mit in der Liste der genehmigten Vorschläge an das Bezirksamt zu geben. Das aber mit der Einschränkung, dass hier das Bezirksamt zuvor noch den tatsächlichen Bedarf und den Sanierungsaufwand ermitteln solle.
Die Leitung der Wachsmann-Oberschule wandte sich deshalb mit einem Brief an die BVV. „Warum hier mit zweierlei Maß gemessen wurde, konnten wir nicht nachvollziehen“, heißt es in dem Schreiben. „Wir sind eine Ganztagsschule. Die Schüler brauchen einen Schulhof mit aktiven Freizeitmöglichkeiten“, erklärt Schulleiterin Rika Nitzschke.

Sarah Fingarow, bildungspolitische Sprecherin der Linken, fordert die anderen Fraktionen auf, den Bürgerwillen ernst zu nehmen. „Wir werden unseren Antrag, nach Finanzierungsmöglichkeiten für den Schulhof der Wachsmann-Oberschule zu suchen, in die nächste BVV-Sitzung einbringen“, kündigt sie an.
Gordon Lemm, Fraktionsvorsitzender der SPD in der BVV, hält es nach wie vor für richtig, auf eine vorherige Prüfung des Bedarfs bei der Wachsmann-Schule zu bestehen. „Angesichts der Haushaltslage werden wir nicht jeden Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt umsetzen können“, erklärt er.

hari

Die Forderung nach mehr Sport - und Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem Schulhof der Wachsmann-Schule lag bei der Abstimmung zum Bürgerhaushalt im Stadtteil auf dem ersten Platz. | Foto: hari
Der Schulhof der Konrad-Wachsmann-Oberschule gleicht in Teilen einer Steinwüste. Die Forderung nach Sport- und Spielgeräten ist in der BVV umstritten. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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