Kinder zünden historisches Feuerwehrauto auf Gut Hellersdorf an

Mike Dummer steht vor seinem zerstörten Feuerwehrauto. Er setzte 500 Euro zur Auffindung der Brandstifter aus. | Foto: hari
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Hellersdorf. Ein historisches Feuerwehrfahrzeug wurde durch einen Brandanschlag auf dem Gut Hellersdorf zerstört. Dem Besitzer reicht es, denn es ist nicht der erste Fall von Vandalismus oder Diebstahl auf dem Gelände.

Seit rund 20 Jahren betreibt Mike Dummer sein Geschäft in einem der Gebäude des Gutes Hellersdorf. Unter den Namen „Mikes Garage“ bietet er Dienstleistungen vom Ankauf und Verkauf von Pkw bis zur Restaurierung von Oldtimern an.

In den zwei Jahrzehnten machte er durch Vandalismus oder Diebstahl jedes Jahr Verluste in der Höhe eines Monatsgehaltes. Erst im vergangenen Jahr wurden mehrere Fahrzeuge in der von ihm gleichfalls betriebenen Selbsthilfewerkstatt zerstört.

Das Feuerwehrfahrzeug brannte am Abend des Sonntag, 20. März. Dummer war selbst einmal Feuerwehrmann bei der Feuerwehr Mahlsdorf. Das etwa 45 Jahre alte Feuerwehrfahrzeug ersteigerte er vor zwölf Jahren bei einer Aktion. Er polierte es auf und fuhr damit zu Kiez- und Kinderfesten. Es wurde bei dem Brand weitestgehend zerstört.

„Wer macht so was?“ fragt er, allerdings mehr rhetorisch. Denn die meisten Schäden, die er bisher erlitt, haben Jugendliche aus dem Kiez aus Hellersdorf verursacht.

Allerdings hat er auch Jugendlichen zu verdanken, dass der Schaden nicht größer ist. „Das ganze Gut Hellersdorf hätte abbrennen können“, erklärt er. Aber Jugendliche aus dem nicht weit entfernt gelegenen Sportjugenklub „Senfte“ bemerkten den Brand und riefen die Feuerwehr.

Der Brand war kurz nach 18 Uhr. Ab 18 Uhr hätte der vom Vermieter beauftragte Wachschutz da sein, den Brand verhindern oder die Feuerwehr alarmieren müssen.

Hat er aber nicht. Der nicht funktionierende Wachschutz ist in seinen Augen nur eins von vielen Problemen, die unbedingt gelöst werden müssen.

Wegen schlechter Erfahrungen mit der Polizei in der Vergangenheit, setzte er selbst 500 Euro Belohnung aus für Hinweise auf die Täter. Vor Jahren hatte er auf diese Weise die Täter eines Einbruchs in sein Büro fassen können. Die Methode funktionierte auch dieses Mal. Namen wurden genannt. Inzwischen sprach er mit den zehn und zwölf Jahre alten Jungen aus Hellersdorf. Die Kinder gestanden die Tat und die Eltern verpflichteten sich schriftlich, Schadensersatz zu leisten. Jedes Elternpaar will 3000 Euro an Dummer zahlen. Das hält dieser als Strafe und Mahnung aber nicht für ausreichend. „Ich habe den Jungs und den Eltern vorgeschlagen, mir bei der Entsorgung des ausgebrannten Autos zu helfen. Sie sollen zusammen den Wagen reinigen und in seine Teile zerlegen“, erklärt er. Vielleicht lernen die Jungs daraus für die Zukunft. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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