Eine schlummernde Schönheit
Die Wohnungsbaugenossenschaft Grüne Mitte hat ein Theater gebaut

Die Deckenleuten sind handgemacht und bestehen aus Kristall und Blattgold. Die Wände wurden mit einem roten Stoff bespannt und mit kunstvollen Bildern behangen.  | Foto:  Chantal Müller
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  • Die Deckenleuten sind handgemacht und bestehen aus Kristall und Blattgold. Die Wände wurden mit einem roten Stoff bespannt und mit kunstvollen Bildern behangen.
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Wer die "Grüne Bühne" in der Luckenwalder Straße 5 das erste Mal betritt, der wird seinen Augen kaum trauen. Für einen Moment gerät in Vergessenheit, dass man sich inmitten von Wohnblöcken in Hellersdorf befindet.

Der Außenbereich vor der Grünen Bühne wurde neu gepflastert. Zudem wurden drei Laternen aufgestellt. | Foto:  Philipp Hartmann
  • Der Außenbereich vor der Grünen Bühne wurde neu gepflastert. Zudem wurden drei Laternen aufgestellt.
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Das Theater ist ein kompletter Neubau zwischen zwei sechsgeschossigen Wohnblocks. Es ist modern im Rokoko-Stil eingerichtet und voller besonderer Details.

Im Saal ist Platz für maximal 199 Gäste. Die Zahl gilt für Stehplätze. Bei kompletter Bestuhlung hätten 149 Besucher Platz. | Foto: Philipp Hartmann
  • Im Saal ist Platz für maximal 199 Gäste. Die Zahl gilt für Stehplätze. Bei kompletter Bestuhlung hätten 149 Besucher Platz.
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Angefangen bei einem goldenen Eingangsbereich mit schwarzen Marmorsteinen und Lampen an der Wand, die einen Vogelschwarm darstellen. Dann folgt der Theaterraum mit roten Wänden aus Stoff, beeindruckenden Bildern und einer Tapete mit Motiven des italienischen Modeunternehmens Versace sowie handgemachten Deckenleuchten aus Kristall und Blattgold.

Die Deckenbeleuchtung im Eingangsbereich soll einen Vogelschwarm symbolisieren. | Foto: Philipp Hartmann
  • Die Deckenbeleuchtung im Eingangsbereich soll einen Vogelschwarm symbolisieren.
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Überall ein wenig Gold und Marmor – ein bisschen wie im Varieté-Wintergarten. Im Theater befindet sich außerdem ein Café, das im französischen Stil eingerichtet ist.

Bei einer Fläche von 444 Quadratmetern bietet die "Grüne Bühne" Platz für 199 Besucher. Die Wohnungsgenossenschaft Grüne Mitte hat sie selbst finanziert. Die Kosten liegen laut dem Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Grüne Mitte, Andrej Eckhardt, bei „ein paar Millionen Euro“.

Die Deckenbeleuchtung im Saal ist eine Handarbeit aus Kristall. | Foto: Philipp Hartmann
  • Die Deckenbeleuchtung im Saal ist eine Handarbeit aus Kristall.
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Nach ihrem Selbstverständnis ist die Genossenschaft für mehr zuständig als für preisgünstige Wohnungen, wie es der Vorstand formuliert. Sie habe es sich auch zur Aufgabe gemacht, den 270 000 Menschen in Marzahn-Hellersdorf ein kulturelles Angebot zu unterbreiten. Zumal das Kulturangebot in Hellersdorf reichhaltiger sein könnte. Es gebe zu wenige kulturelle Standorte wie das Freizeitforum Marzahn und das Kino "Kiste". Der Wunsch nach kulturellen Angeboten sei aber stark vorhanden, ist Eckhardt überzeugt. Seit 2019 wurde daher das Theater, oder besser die Showbühne, wie er betont, erbaut. Sie ist seit sechs Monaten fertig und wartet auf einen Betreiber.

Andrej Eckardt, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft „Grüne Mitte“ Hellersdorf eG, hofft, möglichst schnell einen Betreiber für die Grüne Bühne zu finden, sodass der Saal noch in diesem Jahr eröffnet werden kann. | Foto: Philipp Hartmann
  • Andrej Eckardt, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft „Grüne Mitte“ Hellersdorf eG, hofft, möglichst schnell einen Betreiber für die Grüne Bühne zu finden, sodass der Saal noch in diesem Jahr eröffnet werden kann.
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"Hier wollen wir hochwertige Kunst sehen", sagt Eckhardt. Aber auf keinen Fall nur Sprechtheater, sondern auch unter anderem Lesungen, Kinoabende, Konzerte und Feuershows. Als "eine vielfältige, bunte Landschaft" beschreibt er seine Vorstellung vom Programm der Bühne. Dabei soll für jede Zielgruppe etwas dabei sein.

Wie geht es weiter mit dem Schmuckstück?

Seit anderthalb Jahren wird nun schon nach einem Betreiber gesucht. Die Suche danach aber gestaltet sich schwieriger, als es der Vorstand gedacht hat. Unterstützung durch das Bezirksamt erhält die Genossenschaft dabei nicht. Die Corona-Krise hat zudem dazu geführt, dass neue Projekte mit mehr Vorsicht und Skepsis angegangen werden.

Die Toilettenräume wurden modern eingerichtet. | Foto: Philipp Hartmann
  • Die Toilettenräume wurden modern eingerichtet.
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Dies erschwere die Suche, erklärt Eckhardt, der Hunderte potenzielle Betreiber angeschrieben hat, doch bisher noch ohne erfolgreichen Vertragsabschluss. So bleibt das Theater erst einmal geschlossen. Derzeit finden aber Gespräche mit Interessenten statt, sodass die Bühne bald aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden könnte.

Neben dem Saal wird es auch eine Bar/ Café geben. Ob dieses auch außerhalb der Vorführungen geöffnet sein wird, liegt in der Hand des zukünftigen Betreibers. | Foto: Philipp Hartmann
  • Neben dem Saal wird es auch eine Bar/ Café geben. Ob dieses auch außerhalb der Vorführungen geöffnet sein wird, liegt in der Hand des zukünftigen Betreibers.
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Sollte kein Betreiber gefunden werden, will die Genossenschaft das Theater mit angeschlossenem Café selbst betreiben. So besteht zumindest die Hoffnung, dass sich der Vorhang der „Grünen Bühne" noch in diesem Jahr hebt.

Autor:

Chantal Müller aus Neu-Hohenschönhausen

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