Auf der Schiene durchs Wohnzimmer
Harry Lund ist großer Modelleisenbahn-Fan und sucht Abnehmer

Der Austausch mit anderen Modellbahnfreunden und Zuschauern ist Harry Lund besonders wichtig. Er empfiehlt außerdem einen Besuch des Eisenbahnfests im Betriebswerk Schöneweide. | Foto: Philipp Hartmann
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  • Der Austausch mit anderen Modellbahnfreunden und Zuschauern ist Harry Lund besonders wichtig. Er empfiehlt außerdem einen Besuch des Eisenbahnfests im Betriebswerk Schöneweide.
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Harry Lund ist Modelleisenbahn-Enthusiast und ein großer Tüftler. In seiner Wohnung in Hellersdorf dreht sich fast alles um sein liebstes Hobby. Sein Schlafzimmer ist zugleich sein Bastelzimmer. Dort schneidet, klebt, bemalt und repariert er Figuren, Waggons und Zubehör. Ausgeschlachtete alte Röhrenfernseher hat er zu Setzkästen umfunktioniert.

Einige Loks im Miniaturformat hat er so immer im Blick. Größtes Schmuckstück ist seine aus sechs Modulen zusammengesetzte Modellbahnanlage im Wohnzimmer. Direkt hinter seiner Couch laufen die Schienen entlang. Die Bausätze hat er sich im Laufe von Jahrzehnten zusammengekauft. Manches Material, zum Beispiel ein paar der Fahrzeuge der Feuerwache, welche die eingleisige Strecke als Dekorationsobjekt am Streckenrand ziert, stammt aus Überraschungseiern. Wenn der 73-Jährige von seiner Leidenschaft für Modelleisenbahnen spricht, ist er nicht zu stoppen. Wer dann selbst noch zu Wort kommen möchte, muss ihn unterbrechen.

Erste Modelleisenbahn
vor 55 Jahren gekauft

Angefangen hat seine Begeisterung für die kleinen Bahnen schon ganz früh. „Als Kind habe ein paar Holzklötzchen als Eisenbahn vor mir hergeschoben“, erinnert er sich. Mit seinem späteren Hobby stand er in seiner Familie allein da. Allerdings hatten einige seiner Verwandten beruflich mit den großen Maschinen zu tun. Sein Onkel arbeitete in einem Stellwerk, eine Tante als Schaffnerin und ein anderer Onkel sei Rangierer gewesen, berichtet Harry Lund. Er selbst hat einst Feinmechaniker in Rostock gelernt und kam 1971 durch die Volkspolizei nach Berlin. Seine erste Modelleisenbahn hat er sich 1965 gekauft. Zwei der Wagen der Ostberliner Firma Zeuke stehen noch heute in seiner Wohnung. Loks kann er dort nicht fahren lassen. Es fehlt der Elektroanschluss. Die Anlage ist nur zum Anschauen da.

Junge Väter sind sehr begeisterungsfähig für Eisenbahnen

Dafür hat Harry Lund Ende 2011 die Regionalgruppe Modulbau Berlin-Brandenburg mitgegründet. 25 Mitglieder unterschiedlicher Generationen aus ganz Berlin und dem Umland gehören heute dazu. Zusammen besitzen sie rund 80 Module. Etwa fünfmal im Jahr bauen sie die Module zu einer großen Anlage zusammen und zeigen diese bei Ausstellungen vor Publikum. Anfang Februar wollen sie sich beispielsweise in einer Mehrzweckhalle in Mittenwalde bei Königs Wusterhausen präsentieren. Gelegentlich verabreden sie sich auch im privaten Kreis. Damit die Module untereinander kompatibel sind, haben sie sich auf eine einheitliche Spurbreite geeinigt. Alle nutzen die Nenngröße TT (Maßstab 1:120), die etwas weniger Platz beansprucht. Damit seien sie bei den meisten Ausstellungen die Exoten, so Lund, aber die Besucher seien immer begeistert. „Wenn die Kinder kommen und auch mal ein Signal schalten wollen, werden wir die nicht mehr los. Dann ist das Geschrei groß, wenn wir Feierabend machen“, erzählt er schmunzelnd. Ein angestaubtes Hobby seien Modellbahnen keineswegs. Das erkenne er immer an den vielen jungen Familien. Vor allem Väter im Alter von 25 bis 30 Jahren seien sehr begeisterungsfähig, Jugendliche dagegen eher nicht.

Harry Lund sucht Abnehmer

Gern möchte Harry Lund auch bei der nächsten Generation das Interesse für Modelleisenbahnen wecken. Aktuell hat er ein Modul, das er sehr gern abgeben möchte, aber nicht loswird. Die Arbeiterwohlfahrt und die Arche haben aufgrund von Platzmangel bereits dankend abgelehnt. Dabei ist das Exemplar nur 1,60 Meter mal 80 Zentimeter groß. Bestückt ist es mit einer Wasser- und Berglandschaft sowie zwei Tunneln. Auch Schienen und Bahnen für einen im Kreis fahrenden Zugverkehr sowie eine Kiste mit Zubehör wie einem Lokschuppen und einer Gärtnerei würde Harry Lund zur Verfügung stellen und darüber hinaus beim Aufbau helfen. Mit Ausnahme der Züge gibt er das komplette Equipment kostenlos ab. Kinder sollten mindestens fünf Jahre alt sein, um damit zu spielen. Wer das Modul gerne haben möchte, erreicht den Vorsitzenden der Regionalgruppe, Matthias Wesner, unter info@regionalgruppe-modulbaubb.de oder 0178/ 131 69 58. Weitere Infos gibt es unter www.regionalgruppe-modulbaubb.de.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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