Bund pflegt jetzt doch : Bis Februar sollen Gatower Wiesen von Gehölz befreit sein

Auf der Gatower Wiesenlandschaft wachsen vor allem Goldrute und Reitgras. | Foto: Ulrike Kiefert
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Der Bund will in der Gatower Wiesenlandschaft jetzt doch Pflegemaßnahmen übernehmen und zwar bis Ende Februar. Das Bezirksamt hatte bereits mit Ersatzvornahme gedroht.

Der Bund kommt seiner Sorgfaltspflicht nun offenbar doch nach. Noch in diesem Winterhalbjahr sollen Gehölze, Büsche, spät blühende Traubenkirschen und Robinien in den Gatower Wiesen zurückgeschnitten werden. Das teilte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) dem Bezirksamt mit. „Offenbar bewegt der Bund sich jetzt doch. Spätestens bis zum 28. Februar sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein“, informierte Umweltstadtrat Andreas Otti (AfD) kürzlich im Umweltausschuss. Die Arbeiten übernimmt der zuständige Bundesforstbetrieb. Das Bezirksamt hatte den Bund als Eigentümer der Gatower Wiesen wiederholt angemahnt, seiner Pflegepflicht nachzukommen und zuletzt mit Ersatzvornahme gedroht.

Beim Bund erkundigt hatten sich auch die Bundestagsabgeordneten Swen Schulz (SPD) und Helin Evrim Sommer (Linke). Laut Antwort der BimA fand der letzte Rückschnitt auf den Gatower Wiesen Ende 2015 statt. „Aus naturschutzfachlicher Sicht des Geschäftsbereichs Bundesforst sind solche Rückschnitte, die der Verbuschung oder Wiederbewaldung der Offenlandflächen entgegen wirken sollen, nicht jedes Jahr nötig“, so die Bundesbehörde. Für die vom Bezirksamt geforderte Landschaftspflege bestehe weder eine gesetzliche Verpflichtung noch die fachliche Notwendigkeit. Vielmehr gingen die gesetzlichen Regelungen nur dahin, dass ein Eigentümer nicht aktiv gegen geschützte Arten angehen dürfe, schreibt die BImA weiter und verweist auf Paragraph 40a des Bundesnaturschutzgesetzes.

Verhandlungen über Kauf einer Teilfläche laufen bereits lange

Eine Rolle beim Streit mit dem Bezirksamt dürfte aber vor allem die bislang ungelöste Zuständigkeitsfrage spielen. So verhandelt der Bund seit längerem mit dem Land Berlin darüber, eine Teilfläche der Wiesenlandschaft an das Land Berlin zu übertragen. Als Ersatzvornahme für den Bau der benachbarten Landstadt Gatow soll dort die „Parklandschaft Gatow“ entstehen. Das Planungsgebiet ist etwa 90 Hektar groß und umfasst den ehemaligen Schießübungsplatz, den westlichen Teil der früheren Start- und Landebahnen auf dem Flugplatz Gatow sowie die Deponieflächen und die Kiesgrube. Naturschützer und eine Bürgerinitiative wehren sich gegen diese künstlich gestaltete Parklandschaft mitten in der Heide. Laut BImA dauern die Verhandlungen über eine Übertragung der Teilfläche an das Land Berlin immer noch an.

Auf der Gatower Wiesenlandschaft wachsen vor allem Goldrute und Reitgras. | Foto: Ulrike Kiefert
Blick von der Straße Am Landschaftspark Gatow auf die Gatower Wiesen. | Foto: Ulrike Kiefert
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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