Bürgermeister Oliver Igel gibt einen Ausblick auf das Jahr 2014

Bürgermeister Oliver Igel (35) macht vor allem der Personalabbau Sorgen. | Foto: Ralf Drescher
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Treptow-Köpenick. Zu Beginn des neuen Jahres gibt Bürgermeister Oliver Igel (SPD) einen Ausblick auf 2014. Das Interview führte Berliner-Woche-Reporter Ralf Drescher.

Sie haben aufgrund der Forderungen des Senats ein Personalabbaukonzept auf den Weg gebracht. Wie wird das umgesetzt?

Oliver Igel: Wir haben uns verpflichtet, bis 2020 rund 250 Mitarbeiterstellen abzubauen. Das bringt uns in eine schwierige Situation. Mit weniger als 50 Prozent des Personals müssten wir eigentlich 100 Prozent Leistung erbringen. In einigen Bereichen werden die Bürger bemerken, dass weniger Mitarbeiter tätig sind. Es wird Abstriche bei Öffnungszeiten von Ämtern und der Pflege von Grünflächen geben.

Was bringt der Bezirk 2014 auf den Weg?

Oliver Igel: Ich freue mich schon auf die neue Mittelpunktbibliothek Treptow, die im Herbst öffnen wird. Damit bieten wir den Nutzern längere Öffnungszeiten und einen erweiterten Buchbestand an. Außerdem arbeiten wir an einem Demografiekonzept. Unser Bezirk ist überdurchschnittlich von der Alterung der Bevölkerung betroffen, es gibt aber auch einen deutlichen Zuwachs bei Kindern. Deshalb müssen wir künftig auch die Angebote für jüngere Menschen ausweiten.

Was tut sich bei Bau und Sanierung öffentlicher Einrichtungen?

Oliver Igel: In diesem Jahr wird die energetische Sanierung des Sportamts mit allen Einrichtungen an der Sportpromenade in Grünau abgeschlossen. Übergeben wird auch die Turnhalle der Grundschule an den Püttbergen. Am Anne-Frank-Gymnasium in Altglienicke beginnen wir mit dem Bau einer Sporthalle. Außerdem wird der Rathaushof in Köpenick nach langwierigen Planungen endlich saniert, der Ratskeller erhält einen Fahrstuhl und wird damit auch für Behinderte zugänglich.

Vor 25 Jahren fiel die Mauer. Wird der Bezirk in angemessener Form daran erinnern?

Oliver Igel: Wir zeigen dazu gemeinsam mit der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur eine Ausstellung im Treptower Rathaus. Die Volkshochschule plant einige Veranstaltungen, in die sich Schulen aus dem Bezirk einbringen. Die Sonnenblumen-Grundschule hat bereits ihre Unterstützung zugesagt. Außerdem hat der für uns zuständige Evangelische Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree bereits angefragt, ob gemeinsame Projekte mit Geschichtsbezug möglich sind. Das werden wir natürlich unterstützen.

Wie fördert das Bezirksamt den Wirtschaftsstandort?

Oliver Igel: Im August läuft das Regionalmanagement für Schöneweide aus. Wir setzen uns für eine Verlängerung um drei Jahre ein. Dafür brauchen wir örtliche Firmen, die das mit 120 000 Euro unterstützen. Der Bezirk hat zur Kofinanzierung 30 000 Euro eingeplant. Im Juni gibt es eine Tourismuskonferenz. Da steht auf der Tagesordnung, wie wir die Marke Treptow-Köpenick attraktiver machen.

Sie sind ja im Herbst Vater geworden. Wollen Sie beruflich etwas kürzer treten?

Oliver Igel: Ein Bürgermeister kann im Interesse der Bürger wohl kaum kürzer treten. Da meine Lebensgefährtin Ellen Haußdörfer als Abgeordnetenhausmitglied aber keine Elternzeit nehmen kann, werde ich das im Mai und Juni tun Deshalb ziehe ich viele für diese Zeit geplante Gespräche vor.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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