Ausstellung im Steglitz Museum zeigt Lichterfelde im Wandel der Zeiten
Die Entwicklung von Lichterfelde begann etwa um 1865 am Rande der sich damals rasant entwickelnden Großstadt Berlin. Bahnlinien verknüpften die Villenkolonien in Lichterfelde mit Berlin. Als sich große Unternehmen wie Telefunken und die Dehomag in Lichterfelde ansiedelten, war die Entwicklung zum lebendigen, gutbürgerlichen Vorort kaum noch aufzuhalten.
Zu verdanken hatte Lichterfelde dies nicht zuletzt seiner günstigen Lage. "Das Gebiet von Lichterfelde lag zwischen zwei Bahnlinien, Anfang 1900 wurde der Teltowkanal gebaut und das Land war preiswert. Perfekte Bedingungen für die Ansiedlungen von großen Unternehmen", sagt Gabriele Schuster, Leiterin des Heimatmuseums Steglitz. Mit der Entstehung der großen Firmen wurde auch die Besiedlung von Lichterfelde gefördert. Die Bevölkerungszahl stieg stetig. Waren es 1871 noch knapp unter 1000 Einwohner lebten 1919 bereits 47 213 Menschen in Lichterfelde.
Die kometenhafte Entwicklung wird in der Ausstellung "Lichterfelde, die letzten 150 Jahre" gezeigt. Auf Infotafeln sind die einzelnen Bereiche und Entwicklungen dargestellt, wird über Persönlichkeiten informiert, die den Fortschritt in Lichterfelde beeinflussten und den Vorort prägten. Wie Johann Anton Wilhelm von Carstenn. Der Stadtentwickler begründete die Villenkolonie Lichterfelde-West. Oder Werner von Siemens, der die erste elektrische Straßenbahn der Welt durch Lichterfelde fahren ließ und dem Villenvorort um 1881 so zu Weltruf verhalf.
Thematisiert werden auch das 100-jährige Bestehen der Johanneskirche, der Zweite Weltkrieg, der Widerstand und die Teilung Berlins. Berichtet wird vom Einzug der Amerikaner und der Bürgerinitiative "Schwarze Rose", die durch ihr Engagement 1975 erreichte, dass die Villenkolonie Lichterfelde-West erhalten bleibt.
Neben den Informationstafeln sind rund 1000 Fotografien mit alten und neuen Stadtansichten und Persönlichkeiten zu sehen. Dazu werden an verschiedenen Stellen Videos gezeigt und es gibt etliche Hörstationen. Die Hörstücke und Filme sind vom Heimatverein entwickelt und von Schauspielern eingesprochen worden.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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