Tanzbar, rhythmisch und ansteckend
Die musikalischen Spätzünder der Kapelle B. machen Weltmusik

Die Musiker der Kapelle B. haben sich vor allem der Weltmusik verschrieben.  | Foto: K. Rabe
6Bilder
  • Die Musiker der Kapelle B. haben sich vor allem der Weltmusik verschrieben.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Dienstagabend am Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West. Bis auf die Straße tönt fröhliche Brassmusik. Im Bahnhof probt die Kapelle B. Das sind Frauen und Männer im Alter zwischen 40 und 85 Jahren, die hier ihrem Hobby nachgegehen.

Schon am Eingang zum Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West wird man von einem Trompetensolo empfangen. Es ist Horst Jaitner, der sich auf die Probe vorbereitet. Im Saal des Bürgertreffpunktes stimmen die anderen Musiker. ihre Instrumente. Die meisten spielen ein Blasinstrument: Klarinette, Trompete, Saxophone, Posaune. Sogar eine Helikon-Tuba und ein Euphonium sind dabei. Dazu gesellen sich zwei Percussionisten und eine Akkordeonspielerin. Stefan Pahlke ist der musikalische Kopf der Kapelle B. und schreibt sämtliche Arrangements. Und schon beginnt die Probe mit dem Stück „Saragina Rumba“. Der fröhliche Titel animiert sofort zum Mitwippen.

„So soll es auch sein – alle sollen mittanzen“, sagt Karl-Josef Lenz. Er hat die Kapelle B. Ende 2015 ins Leben gerufen. Die Anregung dazu holte er sich während eines Frankreich-Urlaubs. Hier hatte der frischgebackene Vorruheständler Straßenmusikbands – sogenannte Fanfaren – kennengelernt. Von der mitreißenden Musik war er so begeistert, dass er seine Klarinette entstaubte und mitspielte. Wieder zurück in Berlin sprach er verschiedene Musiker an und konnte sie für seine Idee begeistern. Die Kapelle B. war geboren.

Inzwischen hat es die Brass-Percussion-Band zu einiger Bekanntheit gebracht. Die Band ist regelmäßig beim Bahnhofsfest in Lichterfelde oder bei der Fête de la Musique dabei, spielt beim Weinfest auf dem Rüdesheimer Platz und beim Berlin Brass Festival. „Wir spielen vorwiegend draußen auf Straßen und Plätzen – und zwar laut und vernehmlich“, erzählt Lenz in der Probenpause. Das Repertoire der Band beschreibt er als „tanzbare, rhythmische und ansteckende Straßenweltmusik“.

Ein besonderes Merkmal ist das Alter der Musiker – die jüngsten sind Anfang 40, der Älteste ist über 80 – und die kurze Zeit, in der sie musizieren. „Wir sind sozusagen musikalische Spätzünder“, sagt Karl-Josef Lenz. Er selbst hat erst nach vielen Jahren seine Klarinette wieder hervorgeholt und Wilfried Burkard begann erst vor knapp zehn Jahren zu musizieren. Er spielt Euphonium. Das ist eine Mini-Tuba. Gelernt hat er das Instrument an einer Schöneberger Musikschule, die auch Kurse für Erwachsene und Senioren anbietet. Sabine Hoffmann spielt das Akkordeon erst seit zweieinhalb Jahren. Für die leitende Psychologin in der Psychiatrie der Kliniken im Theodor-Wenzel-Werk ist das Musizieren in der Band zu einem wichtigen Ausgleich zum Beruf geworden. „Hier kann ich neue Energie tanken.“

Ein richtiger Vollblutmusiker hingegen ist Horst Jaitner. Er hat schon in den verschiedensten Bands und Formationen gespielt. „Wenn Horst die Trompete bläst, dann funktioniert der Satz“, sagen seine Bandkollegen.

Inzwischen ist die Pause zu Ende und der Bürgersaal des Bahnhofes ist wieder voll von der temperamentvollen Musik. Dieses Mal wird der Disco-Klassiker „Funky Town“ geprobt.

Und was bedeutet jetzt eigentlich das B. im Bandnamen? „Der Buchstabe B kann für vieles stehen“, erklärt Lenz: für Berlin, Blasmusik oder auch bunt.

Zu erleben ist die Kapelle B. als nächstes am 24. Mai beim Fest der Nachbarn in der Villa Mittelhof in Zehlendorf, Königstraße 42-43 und am 15. Juni beim Bahnhofsfest Lichterfelde. Kontakt und weitere Termine auf www.kapelleb.de. Sabine Hoffmann spielt mit Begeisterung Akkordeon. Sie gehört zu den Spätzündern und hat erst vor zweieinhab Jahren angefangen, ein Instrument zu spielen. Stefan Pahlke (m.), musikalischer Leiter der Kapelle B. sorgt bei der Probe für den letzten Schliff.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" in der Zossener Straße ist imer einen Besuch wert.
6 Bilder

Yummy Kitchen
Köstlichkeiten aus der südindischen und sri-lankischen Küche

Seit 2021 existiert das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" im angesagten Kreuzberger Kiez und lädt Liebhaber der südindischen und sri-lankischen Küche zum ausgiebigen Schlemmen und Genießen ein. So wundert es nicht, dass sich die Location, die über Innenplätze auf zwei Ebenen sowie einen gemütlichen Außenbereich verfügt, zu einem geschätzten Treffpunkt gemausert hat, der zahlreiche Berliner Stammgäste, aber auch Touristen aus dem In- und Ausland regelmäßig begrüßt. Verkehrsgünstig und...

  • Kreuzberg
  • 26.04.24
  • 282× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 340× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 335× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! | Foto: milangucic@gmail.com

Schonende OP-Methode
Patienteninfo: Wenn die Hüfte schmerzt

Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! Entdecken Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen auf unserem Infoabend. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, führt Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen. Erfahren Sie, wie die schonende AMIS-Methode eine minimalinvasive Implantation von Hüftprothesen ermöglicht und die Fast-Track-Behandlung eine rasche...

  • Hermsdorf
  • 26.04.24
  • 190× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 381× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 708× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.