Das Steglitz Museum ruft Arbeitsgruppe „Technik“ ins Leben
Lichterfelde. Das Museum Steglitz ist viel mehr als ein Heimatmuseum. Es stellt nicht nur „alte Dinge“ aus. Das Museum ist auch ein Ort, in dem Heimatgeschichte aktiv aufgearbeitet wird. So befassen sich Arbeitsgruppen intensiv mit Schwerpunktthemen, die dann später in einer Ausstellung gezeigt werden.
So setzte sich zuletzt eine Arbeitsgruppe mit den Themen Chemie und Kristallografie auseinander. Als Resultat der Arbeit entstand eine kleine Ausstellung über den Feinmechaniker und Konstrukteur mineralogischer Instrumente Rudolf Fuess.
„Etwas Ähnliches möchten wir auch mit einer neuen Arbeitsgruppe mit dem Schwerpunkt Technik, Telefon und Radio aufbauen“, sagt Museumsleiterin Gabriele Schuster. Zwei Steglitzer Ingenieure, Hans-Jürgen Neuhaus und Ralf Seidel, wollen mit Gleichgesinnten auf Spurensuche zur Radioentwicklung im Bezirk gehen. Der ehemalige Sitz des Unternehmens Telefunken in Lichterfelde bietet einen ersten wichtigen Ansatzpunkt.
„Im Südwesten Berlins gibt es nicht so viele Stätten, wo technisch-historische Ausstellungen gezeigt werden. Das möchten wir mit unserer Arbeitsgruppe ändern“, sagt Hans-Jürgen Neuhaus. Denn Ziel der AG ist es, Technik-Ausstellungen im Museum Steglitz vorzubereiten, die auch einen Bezug zum Bezirk haben. Als erstes ist im nächsten Jahr eine Telefunken-Ausstellung geplant. Zur Vorbereitung werden nicht nur technisch versierte Mitstreiter gesucht. „Wir brauchen vor allem Leute mit Ideen und mit Organisationstalent, die gern recherchieren und so Material für Dokumentationen zusammenstellen“, erklärt Ralf Seidel. Ebenso werden handwerklich begabte Menschen gesucht. Das können Hobbybastler, Tischler, Modellbauer oder Restauratoren sein, die kleine Modell herstellen oder Sammelobjekte aufpeppen.
Doch Experten sind natürlich auch gefragt. „Wir wollen auch Technik zum Anfassen zeigen und so präsentieren, dass sie auch von Kindern verstanden wird. Dafür brauchen wir Techniker, Ingenieure, Hardware- und Software-Spezialisten“, sagt Neuhaus.
Für interaktive Ausstellungsbereiche haben die beiden Experten schon einige Ideen. So könnten sie sich ein Radiomodell zum Anfassen vorstellen oder vielleicht ein Hörspiel entwickeln, das dann im Museum mit der entsprechenden Technik aufgenommen wird. Das Museum stellt für die Arbeit die Räume zur Verfügung. Im Keller gibt es eine gut ausgestattete Werkstatt, die genutzt werden kann. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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