Anwohnerin stoppt Baumfällungen
Bezirksamt prüft Möglichkeiten zum Erhalt der Straßenbäume
Eigentlich sollten zwei großen Linden in der Schottmüller- und in der Hochbaumstraße schon aus dem Straßenbild verschwunden sein. Sie und weitere zehn Bäumen sollten gefällt werden. Kurz bevor die Sägen zum Einsatz kamen, konnten die Fällungen gestoppt werden.
Einen großen Anteil an der Rettung in quasi letzter Minute hat Anwohnerin Gisela L. Sie erfuhr von den geplanten Fällungen aus Informationszetteln, die das Tiefbauamt an die Bäume befestigt hatte. Darauf war zu lesen, dass die Bäume aus Sicherheitsgründen und nach eingehender Prüfung gefällt werden müssten. „Die Bäume sind gute 60 Jahre alt und gesund. Und erfahrungsgemäß werden gefällte Straßenbäume frühestens nach fünf Jahren ersetzt“, erklärt die Anwohnerin. „Ich hatte den Eindruck, dass nicht alle Möglichkeiten geprüft wurden.“ Sie wandte sich an das Bezirksamt und konnte zumindest einen Aufschub erreichen.
Das Bezirksamt hatte die Fällung damit begründet, dass die Wurzeln der beiden Linden zu starken Gehwegschäden geführt hätten. Passanten seien schon gestürzt. Es habe Beschwerden gegeben, erklärt Stadträtin Maren Schellenberg gegenüber der Berliner Woche. Zuständig für die Verkehrssicherheit der Gehwege ist der Fachbereich Tiefbau. Das Amt holte sich die Zustimmung zur Fällung beim Grünflächenamt. Schelllenberg betont, dass der Fachbereich Grünflächen die Anträge sorgfältig prüfe und eine Zustimmung nicht leichtfertig erteile. Die Sicherheit der Menschen habe auf Gehwegen stets Vorrang.
Das Grünflächenamt und das Tiefbauamt würden jetzt erneut prüfen, ob das Fällen der Bäume auf eine andere Art vermieden werden könne. Vorgesehen ist, den Gehwegbelag im Bereich der Wurzeln anzuheben um die genaue Lage und Beschaffenheit der Wurzeln zu prüfen. „Erst dann kann festgestellt werden, ob es andere Möglichkeiten gibt, die den Belangen des Bauerhalts und der Nutzbarkeit des Gehweges gerecht werden“, sagt die Stadträtin. Zu den Kosten solcher Maßnahmen könne zur Zeit noch keine Aussage getroffen werden. Allerdings seien die Mittel des Bezirks für den Unterhalt von Straßen und Gehwegen begrenzt. „Wenn es eine sinnvolle Möglichkeit gibt, bin ich zuversichtlich, dass im Bezirk auch eine Finanzierungsmöglichkeit gefunden wird“, betont Maren Schellenberg. Man müsse aber auch davon ausgehen, dass jede Maßnahme an den Wurzeln die Bäume eher schwächen werde, fügt sie hinzu.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.