Viertes More than Arts Festival startet am 14. Juni
Nicht nur Alexander war vermessen

Die Welt ist nicht immer symmetrisch: Emily spielt Alexander von Humboldt. | Foto: Christian Schindler
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  • Die Welt ist nicht immer symmetrisch: Emily spielt Alexander von Humboldt.
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Zum vierten Mal zeigt die Jugendkunstschule Atrium am Senftenberger Ring 97 mehr als Kunst – auch wenn diese beim „More than Arts Festival“ am 14. und 15. Juni eine zentrale Rolle spielt.

Alexander von Humboldt reist im Märkischen Viertel an seinem 250. Geburtstag nicht nur durch künstlich geschaffene Dschungel, sondern auch durch die Zeit. Gemeinsam mit Bruder Wilhelm trifft er auf Ötzi, der wohl in der Jungsteinzeit sein Leben in den Alpen ließ. Sehr ergiebig ist das Treffen nicht, der sprachinteressierte Wilhelm bekommt aus dem Mann mit dem langen Bart nur ein Brummen als Antwort heraus. Gespielt werden die Männer übrigens von Schülerinnen des 12. Jahrgangs der Bettina-von-Arnim-Schule.

„Vermessen?!“ ist der Titel des vierten „More than Arts Festival“, das die Veranstalter dieser Reihe, das Atrium und die Bettina-von-Arnim-Schule, wieder gemeinsam auf die Beine stellen, unterstützt von Schülern des Campus Hannah Höch und den Kulturagenten für kreative Schulen Berlin.

Die Humboldts im Clinch

Vermessen werden im diesjährigen Humboldt-Jahr nicht nur Länder und Naturphänomene. Im Schauspiel des 12. Jahrgangs der Bettina-von-Arnim-Schule reiben sich die berühmten Brüder aneinander, gehen sich auch mal an die Gurgel. Wer Wissenschaft betreibt, überschreitet auch mal intellektuelle oder ethische Grenzen, begibt sich auf gefährliches Terrain.

Doch nicht nur die Wissenschaftsprominenz ist Thema von Theater, Kunst, Performance und Musik. Es geht auch um Fragen, was vermessen sein könnte im Sinne von unverschämt oder sich nicht ziemend. In den Schulen war das immer wieder Thema, konstant war die Arbeit der Lehrer und Schüler dann an den einzelnen Darstellungsformen. „Es ergibt sich eine ganz andere Qualität, wenn Schüler ein halbes Jahr kontinuierlich an einem Kunstobjekt arbeiten“, sagt Susanne Adam, die die Öffentlichkeitsarbeit des Festivals betreut.

Kunstwerke sind bis September zu sehen

Ralf Heitmann, Leiter der Bettina-von-Arnim-Schule, schätzt die Zahl der aktiven Teilnehmer am Fest auf deutlich mehr als 500. Ihre Arbeiten sind am 14. und 15. Juni jeweils ab 18 Uhr zu sehen. Wer alles sehen will, braucht sicher gute zweieinhalb Stunden, wobei der Rundgang zu allen Künstlern nicht vorgeschrieben ist. „Man kann sich vieles auch mehrfach ansehen“, sagt Heitmann. Die Kunstwerke sind nach dem Festival noch bis September montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr im Atrium zu sehen (außer in den Ferien). Der Eintritt zu den beiden Festivalabenden kostet drei, ermäßigt zwei Euro. Kartenbestellung ist möglich unter 40 38 29 60.

Die Welt ist nicht immer symmetrisch: Emily spielt Alexander von Humboldt. | Foto: Christian Schindler
Existentielle Begegnungen: Marie als Wilhelm von Humboldt, Emily als Alexander und Carlotta als ein namenloser Wissenschaftler (von links). | Foto: Christian Schindler
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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