SPD reagiert empört und fragt nach Umsetzbarkeit
AfD bringt Seilbahn ins Gespräch

Der Vorschlag der AfD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), eine Seilbahn für das Märkische Viertel zu prüfen, sorgt in der Sommerpause für Diskussionen in der Kommunalpolitik.

Hintergrund des Antrages, der am 13. Juni im Verkehrsausschuss ist die allgemein anerkannte schlechte Anbindung des Märkischen Viertels an den öffentlichen Personennahverkehr. Seit den 1960er Jahren wurde den Bewohnern der damals im Entstehen befindlichen Großsiedlung ein U-Bahn-Anschluss versprochen. Doch die unterirdische Bahn endet bisher in Wittenau, wer weiter ins Märkische Viertel will oder von dort kommt, muss die häufig sehr vollen Busse nutzen. Der U-Bahn-Weiterbau scheiterte am fehlenden Geld. Die Bezirksverordneten aller Parteien außer der AfD lehnten den Antrag ab. Nach der Sommerpause wird final über ihn abgestimmt.

U-Bahn oder Tram?

In jüngster Vergangenheit standen sich angesichts der wachsenden Stadt zwei Konzepte gegenüber: Entweder endlich die alte U-Bahn-Planung vollenden, oder, favorisiert von den Grünen, eine Straßenbahn bauen. Gegen letzte spricht, dass sie Autos Platz auf dem Wihelmsruher Damm wegnehmen würde, und dass es mit den Leitungen unter den Brückenbauten über den Wilhelmsruher Damm schwierig wird. Der geplante Ausbau der Heidekrautbahn könnte zudem an der Grenze zu Pankow einen schwierigen Kreuzungspunkt bedeuten.

Die AfD-Fraktion begründet ihr Prüfanliegen damit, dass moderne Seilbahnen in der Lage seien, bis zu 10.000 Personen stündlich zu transportieren. Ein Kilometer Seilbahn koste in der Errichtung zwischen zehn und fünfzehn Millionen Euro, was ungefähr der Hälfte der Kosten einer entsprechenden Straßenbahnstrecke entspräche.

Wo sollen die Haltestellentürme stehen?

Für Empörung sorgt der AfD-Vorschlag bei der SPD. „Der Antrag ist entweder ohne Nachdenken eingebracht, oder er richtet sich bösartig gegen den U-Bahn-Wunsch der Menschen im Märkischen Viertel“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Marco Käber. Er fragt sich zudem, wo denn in den „Neubauhäuserschluchten des Märkischen Viertels“ sich die Seilbahn schlängeln soll und wo Platz für die Türme der hochgelegenen Haltestellen sein soll.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 807× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 806× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 501× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 987× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.889× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.