Das Gründerzeitmuseum erhält dauerhaft eine Förderung von 80 000 Euro pro Jahr

Mit einem Glas Sekt stieß die Geschäftsführerin des Fördervereins des Gründerzeitmuseums Monika Schulz-Pusch auf den Abschluss des Vertrages mit dem Bezirksamt an. | Foto: hari
3Bilder
  • Mit einem Glas Sekt stieß die Geschäftsführerin des Fördervereins des Gründerzeitmuseums Monika Schulz-Pusch auf den Abschluss des Vertrages mit dem Bezirksamt an.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Mahlsdorf. Das Bezirksamt und der Förderverein Gutshaus Mahlsdorf haben einen Vertrag abgeschlossen. Dadurch sollen das Gründerzeitmuseum und seine Sammlungen langfristig gesichert werden.

Der Vertrag wurde am Freitag, 20. Oktober, von Kulturstadträtin Juliane Witt (Die Linke) und Monika Schulz-Pusch, Geschäftsführerin des Gründerzeitmuseums, im Gutshaus Mahlsdorf unterzeichnet. In dem Vertrag verpflichten sich beide Parteien zur Sicherung der Sammlungen im Gutshaus. Der Förderverein bekommt erstmals eine jährliche Förderung in Höhe von 80 000 Euro durch das Land Berlin zugesichert.

Bisher erhielt der Verein für das Museum vom Land jährlich 40 000 Euro und aus dem Bezirkshaushalt 20 000 Euro. Das musste aber von Jahr zu Jahr mit den Haushalten beschlossen werden.

„Eine lange Zeit der Unsicherheiten ist vorüber“, sagte Schulz-Pusch bei der Vertragsunterzeichnung. Der Verein könne anders planen und mit der starken Rückendeckung von Land und Bezirk die Aufgaben neu angehen. Sie freue sich über die Anerkennung der Arbeit des Vereins, die mit der Unterschrift durch das Bezirksamt verbunden sei. Damit würde auch der Stellenwert gewürdigt, den das Haus als Kulturstandort habe.

Das Museum wurde 1960 von Charlotte von Mahlsdorf gegründet. Unter diesem Namen wurde der Transvestit Lothar Berfelde (1928-2002) weltweit bekannt. Die Museumsgründerin übersiedelte 1997 nach Schweden. Einen Teil ihrer Sammlung von historischen Möbeln nahm sie mit, einen anderen Teil verkaufte sie an das Land Berlin.

Damals gründeten engagierte Mahlsdorfer den Förderverein, um im Gutshaus das Gründerzeitmuseum weiterbetreiben können. 2001 kaufte der Verein das Gutshaus und 2013 das Grundstück. 2005 gelang es dem Förderverein, auch die schwedische Sammlung zunächst durch einen Leihvertrag mit Charlottes Erben wieder nach Mahlsdorf zurückzuholen. 2011 konnte er deren Bestand kaufen. 2007 begann der Verein mit der Sanierung des Gutshauses, die inzwischen weitgehend abgeschlossen ist. Das alles wurde nur möglich durch die Unterstützung des Landes Berlin und anderer Förderer, besonders aber der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

Der Verein präsentiert im Gutshaus in 17 vollständig eingerichteten Räumen Mobiliar und andere Utensilien aus der Gründerzeit. Die einmalige Ausstellung wird jährlich von mehr als 10 000 Menschen besucht. „Die Einnahmen reichen aber bei Weitem nicht, um unsere Betriebskosten vollständig zu decken“, erläutert Schulz-Pusch.

Besonders Sonderausgaben wie notwendige Reparaturen der Musikapparatn waren bisher kaum möglich. Kleine Wartungen und Reparaturen erledigten Vereinsmitglieder wie Horst Riesebeck selbst. Noch am Tag der Vertragsunterzeichnung wurde das große Tanzsaalorchestrion abgebaut und zur Generalreparatur gebracht. hari

Das Gründerzeitmuseum, Hultschiner Damm 333, kann Mi und So von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden. Eintritt 4,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Kontakt unter  567 83 29.
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 177× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 161× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 220× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 602× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.