Lurche, Frösche und Amphibien

Die Uferbefestigungen des urzeitlichen Blümelteichs im Zentrum des Volksparks Mariendorf sind völlig marode und dringend sanierungsbedürftig. | Foto: HDK
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Mariendorf. Die Uferbefestigungen des Blümelteichs im Volkspark Mariendorf sind völlig marode und dringend sanierungsbedürftig. Es geht immerhin um das „größte und bedeutendste Gartendenkmal des Bezirks“. Außerdem sollen/müssten - um die ökologischen Bedingungen des Wasserkörpers zu verbessern - Sedimente ausgebaggert werden.

Nun soll das Bezirksamt die Gelegenheit der unumgänglich notwendig gewordenen Sanierung der stark absturzgefährdeten Steilufer nutzen, um das zentrale, von vielen Wasservögeln bevölkerte Gewässer im Volkspark Mariendorf speziell auch als Lebensraum für Lurche, Frösche und Amphibien aller Art zu gestalten. So jedenfalls stellen es sich die Grünen in der Tempelhof-Schöneberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vor und meinen, dass die Aktion ohne zusätzlichen Mehraufwand zu bewerkstelligen sei. Nun haben sie einen entsprechenden Antrag in die BVV eingebracht.

"Der Blümelteich muss nicht zwingend eine steile Uferkante haben. Das Ufer kann auch so abgeflacht oder mit Stufen versehen werden, dass Frösche, Kröten und andere Tiere nicht nur problemlos in den Teich hinein-, sondern auch wieder heraus kommen", erklärt Renate Giese, Bündnisgrüne Bezirksverordnete und Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Grünflächen. Fakt ist, dass die Ufer so oder so saniert werden müssen und das Modellieren der Natur im Volkspark auch nichts Neues wäre. Im Gegenteil: Schließlich handelt es sich bei der über 13.500 Quadratmeter großen und durch Menschenhand befestigten und Blümelteich genannten Gewässerfläche um einen Teil einer eiszeitlichen, quer durch Mariendorf verlaufenden Pfuhlrinne (eine von mehreren im Urstromtal).

Ab den 1920-er Jahren wurde auf dem als Bauland ungeeigneten Feuchtgebiet der Volkspark gegen viele Widerstände künstlich als architektonisch gestalteten Naturpark unter Einbeziehung des bestehenden Blümelteichs angelegt. Die Gegner wollten statt dessen der ursprünglichen Natur ihren Lauf lassen. 1931 wurde das erste Teilstück eröffnet 1978 wurde der Volkspark Mariendorf zum „ausgeprägtesten Architekturpark des 20. Jahrhunderts in Berlin“ gekürt. Seitdem steht die Grünanlage trotz einiger Veränderungen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte unter Denkmalschutz. Heute gilt die Grünanlage als ein typischer Architekturpark der 1920-er Jahre und ist mit Abstand die größte Grünanlage in Tempelhof.

HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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