Beim 121. Deutschen Traber-Derby ging der Sieg an den Niederländer Robin Bakker

Hatten am Ende die meisten Reserven: Robin Bakker und Muscle Scott. | Foto: Heiko Lingk
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Mariendorf. Die Berliner Sulkyfahrer müssen sich weiter gedulden. Sie gehören landesweit zwar zu den erfolgreichsten Pferdesportlern. Doch das wichtigste Rennen, das Deutsche Traber-Derby, können sie einfach nicht gewinnen.

Am 7. August stand in Mariendorf die 121. Auflage des schon seit 1895 ausgetragenen Klassikers zur Entscheidung an und nahezu alle der 12 300 Zuschauer drückten den Lokalmatadoren die Daumen. Die Chancen auf den ersten Berliner Erfolg seit 1988 schienen ausgezeichnet zu sein, denn vier der elf Derby-Finalisten stammten aus der Hauptstadt. Es ging um eine riesige Summe Preisgeld: exakt 303 261 Euro.

Doch es waren weder die mit ihren Pferden als chancenreiche Mitfavoriten angetretenen Mariendorfer Profis Thorsten Tietz und Dennis Spangenberg noch der amtierende Deutsche Meister Michael Nimczyk aus Willich, die am Ende die lukrative Prämie kassierten. Sondern ein Niederländer, mit dem niemand gerechnet hatte: Robin Bakker. Der 33-jährige Holländer hatte das Derby zwar schon 2013 und 2015 gewonnen – doch diesmal galt er nur als krasser Außenseiter. Robin Bakker: „Ich habe selber nicht ernsthaft an einen Sieg geglaubt.“ Und lange sah es auch nicht danach aus, denn der Mariendorfer Champion Thorsten Tietz hatte mit seinem Hengst Fiobano die Führung übernommen.

Aber als das Feld auf die Zielgerade stürmte, war rasch erkennbar, dass Fiobanos Kräfte diesmal nicht reichen würden. Am Ende blieb nur ein bescheidener sechster Platz. Ein kleiner Trost war das Abschneiden von Mr Shorty – ein Pferd, das ebenfalls von Thorsten Tietz trainiert wird. Der von Thomas Panschow gesteuerte Hengst belegte den dritten Rang.

Die sportliche Bilanz der Berliner Trabrennfahrer ließ also zu wünschen übrig. Ganz im Gegenteil zum wirtschaftlichen Erfolg, mit dem der Veranstalter sehr zufrieden sein durfte. Denn über 40 000 Zuschauer besuchten die wichtigsten Rennveranstaltungen des Jahres. Die schon 1913 eröffnete Mariendorfer Rennpiste bleibt also weiterhin im Gespräch. Über 2,8 Millionen Euro flossen während des Derby-Meetings, bei dem insgesamt 94 Rennen ausgetragen wurden, durch die Wettkassen – ein für das Überleben der Bahn eminent wichtiger wirtschaftlicher Impuls. Heiko Lingk

Autor:

Heiko Lingk aus Marienfelde

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