Amazon macht Zugeständnisse
Lieferverkehr soll nach Beschwerden deutlich reduziert werden
Seit Juli 2018 ist das neue Verteilzentrum von Amazon in der Porschestraße in Betrieb. Von dort aus beliefert Amazon Logistik alle südlichen Bezirke sowie das Berliner Umland mit Potsdam und Großbeeren.
Nach Anwohnerbeschwerden über den ausufernden Lieferverkehr hat das Unternehmen nun reagiert. In einem ausführlichen Informationsflyer wendet sich Amazon direkt an die Anwohner und präsentiert darin seine Lösungen in Bezug auf die kritisierte und als zu hoch eingeschätzte Verkehrsbelastung.
„Amazon schätzt das Umfeld der Unternehmen und Einwohner in Tempelhof. Wir wollen gute Nachbarn sein und der direkte Dialog liegt uns am Herzen. Deshalb haben wir den Vorschlägen unserer Nachbarn zugehört“, heißt es darin.
Es werden acht Eckpunkte aufgelistet, die zu einer Verbesserung der Situation beitragen sollen. So berichtet das Unternehmen, dass der gesamte Verkehrsfluss auf dem Gelände durch die Verlegung der Einfahrt verändert worden sei. Die Fahrzeugbewegungen auf der Porschestraße sollen damit vormittags um mindestens 50 Prozent reduziert werden. Es seien gleich zwei Mitarbeiter speziell zur Überwachung der Porsche- sowie der parallel verlaufenden Dederingstraße angestellt worden. In täglichen Meetings mit den Fahrern der Transporter würden durch die Hofaufsicht Themen wie Parken, Müllentsorgung und korrektes Verhalten angesprochen.
Darüber hinaus erklärt das Unternehmen, dass Sperren für Lieferpartner, die den Verkehr behindern oder ihre Fahrzeuge unerlaubt abstellen, eingeführt worden seien. Als disziplinarische Maßnahme für falsches Parken würden Fahrer demnach eine Woche lang gesperrt. Mit den vor Ort ansässigen Managern der Amazon-Lieferpartner gebe es tägliche Besprechungen sowie einen „wöchentlichen Call, um unter anderem Vorschläge und Beschwerden der Nachbarn anzusprechen“.
Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD), die wir Mitte Oktober zur Führung durch das Verteilzentrum begleiteten, zeigte sich zufrieden über die Zugeständnisse. Sie hatte die Werksleitung zuvor aufgefordert, für Abhilfe zu sorgen, und hofft nun, dass diese Maßnahmen die Situation vor Ort nachhaltig beruhigen. Gleichzeitig dankte sie dem Unternehmen für seine Kooperationsbereitschaft.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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