Ausstellung in der Gustav-Heinemann-Oberschule
Historische Modellbahnen rollen wieder

Moderne Modellbahnen lassen bei der Ausstellung ihren historischen Vorgängern die Vorfahrt. | Foto: Veronika Schweikert
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  • Moderne Modellbahnen lassen bei der Ausstellung ihren historischen Vorgängern die Vorfahrt.
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Die Gustav-Heinemann-Oberschule (GHO) wird am Wochenende, 27. und 28. Oktober, wieder zum Treffpunkt von Freunden alter Modellbahnen. Gemeinsam mit der Schule laden die „Trix Express Freunde Berlin“ zur großen historischen Modellbahnausstellung ein.

Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung ist die Entwicklung der Modellbahnen von 1900 bis 1960 am Beispiel vieler Marken und Baugrößen. Mit dabei sind unter anderem die sogenannten Stromlinienlokomotiven aus den 30er-Jahren. Damals erhielten die Züge aus der Luftfahrt entlehnte stromlinienförmige Verkleidungen zur Verringerung des Luftwiderstands. Auf diese Weise wurden sie leistungsfähiger und konnten schneller fahren.

Außerdem beschäftigt sich die Ausstellung mit internationalen Expresszügen, die Menschen über Ländergrenzen hinweg verbinden. Als Anspielung auf die aktuelle politische Lage wird es eine „No-Brexit-Anlage“ geben. Dort werden britische, französische und deutsche Züge ungehindert Verbindungen auf einer symbolischen Europaplatte herstellen. „Wir Modellbahnfreunde haben durch unser Hobby viele Kollegen in den Nachbarländern kennengelernt und sehen insbesondere die Brexit-Entwicklung mit großer Sorge“, berichtet Dieter Weißbach von den „Trix Express Freunden“.

In zwei Schauvitrinen werden weitere Modelle rund um die Berliner S-Bahn zu sehen sein. Die Besucher können vor Ort die aus ihrer Sicht schönste Anlage wählen. Im Zentrum steht wie immer die Modulanlage der Schüler-AG der GHO, die seit 1982 stetig erweitert wird und über Nachbauten verschiedener Bahnhöfe verfügt. Außerdem tuckern die Züge auf der 70 Meter langen Runde auch am Schlachten- und Griebnitzsee sowie dutzenden weiteren Miniaturbauten vorbei. „Diese Anlage hat die Berliner Stadtbahn zum Vorbild und zeigt üblicherweise einen dichten Verkehr mit modernen ICE-, EC- und RE-Zügen sowie S-Bahnen“, erklärt Dieter Weißbach. Aktuelle Loks werden diesmal jedoch ihren historischen Pendants den Vortritt lassen.

Die gezeigten Modellbahnen aus den Jahrzehnten unterscheiden sich neben ihrem Aussehen auch im Material. Wurden Modellbahnen zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch aus Weißblech gestanzt und gefalzt, übernahm ab den 30er-Jahren meist das Spritzgussverfahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich bei der Herstellung schließlich Kunststoff durch.

Mit rund 40 Stationen ist die historische Modellbahnausstellung in der GHO inzwischen eine der größten in Deutschland, an der auch einige internationale Aussteller beteiligt sind. Einer von ihnen ist ein 85-jähriger Brite und ehemaliger Kunstlehrer, der alte Modellzüge neu lackiert und ihnen wieder das originale Erscheinungsbild der britischen Bahngesellschaften aus den 20er- und 30er-Jahren verpasst. „Wir wollen aber nicht nur Modellbahnen zeigen, sondern auch ein bisschen Zeitgeschichte widerspiegeln“, sagt Dieter Weißbach. So möchte er zum Beispiel darüber informieren, wie 1938 die jüdischen Spielwarenfabrikanten aus Deutschland vertrieben wurden.

Geöffnet ist die historische Modellbahnausstellung, Waldsassener Straße 62, am Sonnabend, 27. Oktober, 10 bis 18 Uhr und Sonntag, 28. Oktober, 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet 4,50 Euro für Erwachsene, zwei Euro für Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahre sowie neun Euro für Familien. Infos auch unter https://trixstadt.de, der E-Mail-Adresse trixstadt@web.de oder unter der Telefonnummer 0177 590 62 39.

Moderne Modellbahnen lassen bei der Ausstellung ihren historischen Vorgängern die Vorfahrt. | Foto: Veronika Schweikert
Moderne Modellbahnen lassen bei der Ausstellung ihren historischen Vorgängern die Vorfahrt. | Foto: Veronika Schweikert
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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