Senat startet Projekt zu Alkohol während der Schwangerschaft

Foto: Vista gGmbH
2Bilder

Marzahn. Die Suchtberatung will Mädchen und jungen Frauen im Bezirk mit einer Broschüre und einer DVD erreichen. Es geht um Alkohol in der Schwangerschaft.

Die Senatsverwaltung für Gesundheit hat Marzahn-Hellersdorf für das Berliner Modellprojekt "Wigmam Zero" ausgewählt, das dem Missbrauch von Alkohol während der Schwangerschaft den Kampf ansagt. Die Wahl hat mit dem hohen Anteil an jungen Müttern unter 20 Jahren an der Gesamtzahl der Frauen im Bezirk zu tun. Er ist in keinem anderen Berliner Bezirk so hoch. Träger des Projektes ist die Vista gGmbH, die in Berlin soziale und therapeutische Betreuung anbietet und viele Standorte unterhält. Eine Arbeitsgruppe des Trägers stellte im Januar das Medienpaket "Blau im Bauch" vor. Es besteht aus einer Broschüre und einer DVD. In beiden werden die möglichen Folgen von Alkoholgenuss während der Schwangerschaft in der Sprache und den Bildwelten von Jugendlichen dargestellt. Das Medienpaket erhalten zunächst alle Schulen im Bezirk, später alle Schulen in Berlin.

Alkoholabhängigkeit kommt bei Jugendlichen bis zu 18 Jahren in Deutschland relativ selten vor. Dafür hat in den zurückliegenden Jahrzehnten der frühzeitige Alkoholkonsum, besonders das sogenannte Rauschtrinken zugenommen. Mädchen machen dabei immer häufiger mit.

Dadurch wächst die Gefahr, dass junge Mütter, auch nur bei gelegentlichem Konsum von Alkohol, das in ihrem Leib wachsende Kind schädigen. Folgen können körperliche und geistige Fehlbildungen sein. Die Fehlbildungen sind bei mehr als zwei Dritteln so stark, dass sie später niemals ein selbstständiges Leben führen können.

Annette Hentschel berät in der Suchberatungsstelle von Vista nahe dem S-Bahnhof Springpfuhl alkoholkranke Menschen aus dem Bezirk. Sie gehört auch zu dem Wigwam-Team, das sich besonders des Themas Gefahren durch Alkohol in der Schwangerschaft angenommen hat. "Wenn wir mit Jugendlichen zu tun haben, sprechen wir das Problem natürlich an", sagt sie.

Bei der Wirksamkeit des Medienpakets "Blau im Bauch" setzt sie auf das Netzwerk, das es zur Suchtprävention im Bezirk gibt. Neben Schulen sind vor allem Einrichtungen der Jugendhilfe, der Schwangerenberatung und gynäkologische Praxen Partner.

Kontakt zu Anette Hentschel bei der Vista-Suchtberatungsstelle, Allee der Kosmonauten 47, unter 290 27 81 81.
Harald Ritter / hari
Foto: Vista gGmbH
Annette Hentschel berät in der Suchtberatungsstelle der Vista gGmbH unter anderem über die Folgen von Alkohol während der Schwangerschaft. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 263× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 90× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.