Marzahn-Hellersdorf. Im Bezirk wird in den kommenden Jahren mehr Wohnraum gebraucht. Angesichts des zu erwartenden Bevölkerungswachstums sollen brachliegende Flächen endlich bebaut werden.
Das ist eine Schlussfolgerung des vom Bezirksamt vorgelegten Wohnungsmarktkonzepts. Das Bezirksamt hatte das Konzept im vergangenen Jahr bei der Berliner Firmen Regionomica GmbH und Planergemeinschaft Kohlbrenner in Auftrag gegeben. Anlass dafür waren die etwa gleichzeitig vorliegenden Prognosen über ein Bevölkerungswachstum in Berlin bis 2030 und das rasante Ansteigen der Mieten. Im Bezirk sind die Probleme laut Konzept andere als in den Citylagen. In der City ist der Bedarf an hochwertigem, teurem Wohnraum anhaltend groß. Randbezirke wie Marzahn-Hellersdorf brauchen preiswerten Wohnraum in einer gesunden Mischung der Angebote.
Preiswerter Wohnraum war in den Vergangenheit in den Großsiedlungen reichlich vorhanden. Mit einem Durchschnittspreis von gegenwärtig noch 5,50 Euro nettokalt zogen die Mieten während der zurückliegenden Jahre Menschen aus den Innenstadtbezirken an, die sich das Wohnen dort nicht mehr leisten konnten. Die bei dieser Mieterschaft erzielbaren Preise sind aber kein Anreiz für die Wohnungsgesellschaften, nennenswert neu zu bauen.
Gute Mischung
Das bezirkliche Konzept sieht auf Brachflächen eine Mischung von Mehrgeschossern, Reihenhäusern und Townhäusern vor. So sollen auch Mieter mittleren Einkommens in den Bezirk gezogen werden.
In dem Konzept sind zehn größere Brachen im Bezirk aufgelistet und in "Steckbriefen" dargestellt, die sich bis 2020 bebauen ließen. Die meisten davon liegen in der Großsiedlung Hellersdorf und sind im Auftrage des Landes durch den Liegenschaftsfonds Berlin zu vermarkten.
Hierzu gehören Brachen in der Zossener Straße, im Havelländer Ring oder im Gut Hellersdorf. Aber auch das ehemalige "Gut Champignon" in Biesdorf und eine Brache in der Theodorstraße in Mahlsdorf-Süd werden jetzt zur Bebauung vorgeschlagen.
Harald Ritter / hari
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