Das kommunale Tonstudio zieht nicht ins Freizeitforum
Die Schule benötigt die Räume selbst. Seit Januar hatte der Bezirk den Plan "Umzug des Tonstudios in das Freizeitforum Marzahn" verfolgt. Dort wären gute Möglichkeiten für eine Kooperation mit Künstlern und Musikschaffenden aus den anderen Einrichtungen. Bei einem Akustik-Gutachten sei nun festgestellt worden, so Kulturstadträtin Julia Witt (Die Linke), "dass das FFM überhaupt nicht geeignet" ist. Wie die Stadträtin weiter mitteilte, will sie bis Mitte Oktober einen neuen Standtort finden. "Da eine anderweitige Unterbringung nunmehr jedoch nicht absehbar ist, muss das Tonstudio zum Jahresende 2012 die Schule verlassen", teile Juliane Witt mit.
Für den Leiter des Tonstudios, Reinhard Lehmann, kommt die Entscheidung gegen das Freizeitforum überraschend. Erst durch die Berliner Woche erfuhr er davon. Dass der Standort nicht geeignet ist, hatte er jedoch schon vermutet.
Ein Tonstudio benötigt besondere akustische Bedingungen gegeben sein. So dürfen keine Geräusche von außen kommen, aber auch keine Geräusche nach außen dringen. "Die benachbarte Kegelbahn war aber deutlich zu hören", sagte Reinhard Lehmann. In sofern sind die Bedingungen im Geraer Ring ideal. Lehmann wirft dem Bezirk vor, dass "eine Überprüfung der Akustik schon viel früher hätte erfolgen müssen."
Der Tontechniker ist schon seit 22 Jahren beim Tonstudio. In dieser Zeit hat er viele Musiker auf den Weg zu einer ersten CD begleitet. Auch die Zusammenarbeit mit der Falken-Grundschule bewertet er als sehr gut. So wurde eine gemeinsame Produktion mit einem Hörspiel aufgenommen. Das Studio bietet jungen Musikern gute Konditionen, um eigene Produktionen herzustellen. "Das Tonstudio wendet sich nicht nur an junge Leute. Es können Musiker aller Altersgruppen kommen", erklärt der Techniker. Er bedauert sehr, dass die Räume am Geraer Ring nun nicht mehr zur Verfügung stehen.
Der Umzug - wohin auch immer - wird auf jeden Fall kostspielig. Schallisolierung und Aufbau der Technik in neuen Räumen müssen von Fachfirmen ausgeführt werden.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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