IGA-Geschäftsführer über die Natur als Spielwiese

Christoph Schmidt, ist einer der beiden Geschäftsführer der IGA Berlin 2017 GmbH. | Foto: hari
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Marzahn. Das Echo auf die IGA 2017 in den Gärten der Welt ist überwiegend positiv. Viele Bürger fürchten jedoch negative Folgen für Natur und Menschen. Berliner Woche-Reporter Harald Ritter sprach darüber mit Christoph Schmidt, einem der beiden Geschäftsführer der IGA Berlin 2017 GmbH.

Wie weit sind die Pläne für die Seilbahn gediehen, die bis 2017 zum Kienberg gebaut werden soll?

Christoph Schmidt: Die Entscheidung für die IGA Berlin 2017 in Marzahn-Hellersdorf ist gerade drei Monate alt. Derzeit arbeiten wir an der Ausstellungskonzeption und untersuchen das Areal. Eine Seilbahn zu haben, die auch nach der IGA im Bezirk verbleibt, wäre schon toll. In einem Jahr werden wir mehr wissen.

Wird zur IGA tatsächlich der Wuhleteich zu einer öffentlichen Badeanstalt?

Christoph Schmidt: In diesem Fall geht es nicht um eine Badeanstalt. Vielmehr geht es um einen Projektvorschlag, in dem gezeigt werden könnte, wie über moderne Wasserreinigung unter Schutz des Naturhaushaltes eine naturverträgliche Badenutzung gelingen kann. Dies nur für den Zeitraum der IGA, also für 170 Tage und nur in einem kleinen Teilausschnitt des Sees.

Berliner-Woche-Leser äußern sich besorgt über mögliche Schäden an der Natur besonders im Wuhletal durch die IGA. Wie wird dem vorgebaut?

Christoph Schmidt: In unseren Gesprächen mit den relevanten Institutionen wollen wir von vornherein sicher stellen, dass unsere Eingriffe in das Gelände keinen Schaden anrichten, sondern eher dazu dienen, das Errungene und Besondere dieses einzigartigen Naturraums noch deutlicher sichtbar zu machen. Eine intensive "Bespielung" des Wuhletals durch gärtnerische Ausstellungsthemen ist ausgeschlossen. All dies findet in den Gärten der Welt und auf den Erweiterungsflächen entlang des Blumberger Damms statt.

Parkplätze sind an den Gärten der Welt und deren Umfeld ohnehin s knapp. Was planen Sie, um das Problem während der IGA zu lösen?

Christoph Schmidt: Wir wollen, dass die Berliner das IGA-Gelände mit der S-Bahn über die S-Bahnhöfe Marzahn und Wuhletal so gut erreichen können, dass sie ihr Auto zu Hause stehen lassen. Der Südeingang der IGA wird über den die Neue Grottkauer Straße mit der U5 zu erreichen sein. Für Reisebusse und PKW werden derzeit Flächen gesucht, die während der IGA zur Verfügung stehen. Ein Verkehrsleitsystem wird installiert, so dass den Anwohnern unnötiger Parksuchverkehr vor der Haustür erspart bleibt.

Es gibt auch Angst vor Zäunen, die auch nach der IGA bleiben könnten. Wird der Kienberg wieder frei zugänglich sein?

Christoph Schmidt: Während der IGA werden neben den Gärten der Welt ein deutlich größeres Gelände eintrittspflichtig sein. Auch Teile des Wuhletals gehören dazu. Das Wuhletal zu durchqueren, wird aber weiter kostenlos sein. Nach der IGA wird wieder nur für die Gärten der Welt Eintritt erhoben.

Was wird getan, um die Bewohner des Bezirks in die IGA-Planungen einzubeziehen?

Christoph Schmidt: Schon im Februar wird es auf Einladung des Bezirks eine öffentliche Veranstaltung geben, in der wir über unseren Planungsstand mit den Bürgern ins Gespräch kommen wollen. Diesem ersten Treffen werden weitere folgen, denn uns ist wichtig, dass die Bürger rege Anteil nehmen. Wir wollen auf ihre Erfahrungen zurückgreifen.

Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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