"Die Fördermittel werden geringer"

Jörg Lampe, Leiter des Quartiersmanagements Marzahn-NordWest. | Foto: hari
  • Jörg Lampe, Leiter des Quartiersmanagements Marzahn-NordWest.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn. Das Quartiersmanagement Marzahn-NordWest veranstaltet am Sonnabend, 26. Oktober, von 11-17 Uhr im Jugendzentrum Betonia, Wittenberger Straße 78, ein "Zukunftscafé". Berliner-Woche-Reporter Harald Ritter sprach darüber mit Jörg Lampe, Leiter des Quartiersmanagements.

Herr Lampe, warum ein "Zukunftscafé"?

Jörg Lampe: Wir probieren eine neue Form der Stadtteilkonferenz aus. Es ist bei uns im Quartiersgebiet schon lange Tradition, regelmäßig Stadtteilkonferenzen durchzuführen. Beim "Zukunftscafé" haben wir eine etwas andere Veranstaltungsform als bisher gewählt, in der es, so hoffen wir, etwas lockerer zugeht und über die zukünftige Entwicklung des Stadtteils diskutiert werden soll.

Was sind die Themen im "Zukunftscafé"?

Jörg Lampe: Die Probleme im Kiez, was denn sonst. Die Arbeitslosigkeit, die Armut, die Einsamkeit und der Mangel an Teilhabe am Gemeinwesen. Bei der Bundestagswahl im September lag die Wahlbeteiligung im Quartiersgebiet bei nur 40 Prozent. Wir erhoffen uns neue Ideen von den Menschen, die das alles angeht.

Das klingt nach einer niederschmetternden Bilanz von 15 Jahren Quartiersarbeit.

Jörg Lampe: Das kann man so nicht sagen. Das Quartiersmanagement schafft keine Arbeitsplätze und kann an den sozialen Grunddaten nichts ändern. Im Rahmen des Förderprogramms "Soziale Stadt" ist eine Menge Geld in das Quartiersgebiet geflossen. Neben baulichen Maßnahmen wurden besonders Projekte in den Bereichen Bildung, Integration und Kultur gefördert, die zur Stabilisierung der Sozialgemeinschaft beigetragen haben. Aber schon jetzt ist klar, dass jedes Förderprogramm endlich ist, sich Handlungsschwerpunkte verändern und die Fördermittel weniger werden.

Damit müssen Sie sich jetzt schon herumschlagen. Wichtige Projekte, Leuchttürme im Kiez, wie das Tschechow-Theater oder das Kulturhochhaus, bekommen weniger Geld. Haben Sie Lösungen?

Jörg Lampe: Wir bieten bereits seit längerer Zeit den Trägern Unterstützung bei der Suche nach alternativen Finanzierungen an. Aber hier haben alle, insbesondere die Träger und auch der Bezirk, mitzuwirken und entsprechend Verantwortung zu übernehmen. Wir brauchen vor allem Ideen für Projekte, die auch in Zukunft ohne die Förderung aus dem Programm "Soziale Stadt" laufen können. Als Beispiel will ich die Marcana-Schule nennen. Wir arbeiten an der Umgestaltung der ehemaligen Förderschule in der Flämingstraße zu einer Quartiersschule, die sich dem Stadtteil öffnet und in der es auch Angebote für die Erwachsene gibt.

Wie informieren Sie die Menschen über Ihr "Zukunftscafé"?

Jörg Lange: Neben der Plakatierung im Kiez liegen in jeder Einrichtung Handzettel aus. Übrigens ist das Betonia barrierefrei und die Kita "Kiek mal" organisiert eine Kinderbetreuung, so dass wirklich jeder Interessierte an dem "Zukunftscafé" teilnehmen kann.

Weitere Informationen gibt es auf www.qm-marzahnnordwest.de oder im Quartiersbüro unter 93 02 44 09.
Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 192× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 168× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 231× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 605× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.