Sammelcontainer verschwinden von privaten Müllplätzen
Die Entscheidung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung schlägt im Bezirk hohe Wellen. Die Mieter protestieren und die Vermieter fordern, dass die Neuregelung des Altglassammelns überdacht wird.
"Das ist eine große Umstellung für unsere Mieter und viele trifft die Regelung heftig", sagt Lutz Ackermann, Pressesprecher der Degewo. Besonders älteren Menschen und Menschen mit einer Behinderung seien die weiteren Wege mit dem Altglas nicht zuzumuten.
Die Altglassammlung ist Sache der Dualen System Deutschland GmbH. Sie veranlasste den Einzug der Container. Grund: ungenügende Sortentrennung. Die von dem Unternehmen beauftragen Recyclingunternehmen hatten die sinkende Qualität des Glases moniert. Auf Müllstandplätzen wird nur grünes und weißes Glas gesammelt. Zu viel braunes Glas sei in die grüne Tonne geschmissen worden.
Die neuen Bedingungen sehen zudem vor, dass im Umkreis von 300 Metern keine Sammeltonne auf privater Fläche mehr stehen darf. Mieter sollen so auch vor Lärm beim Glaseinwurf in den Hinterhöfen geschützt werden, teilt Petra Rohland, Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt mit. Zudem deklariert die Senatsverwaltung den Abbau im Berliner Osten als "Modellprojekt". Denn zunächst verschwindet nur die Hälfte der insgesamt 14 000 Glascontainer von den privaten Müllplätzen in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick. 2015 werde Bilanz gezogen. Die Fortführung in Berlin hängt dabei vom Ergebnis in den drei Bezirken ab.
Am Erfolg darf gezweifelt werden. "Unsere Mieter in Marzahn waren bisher Berliner Meister in der Mülltrennung", sagt Lutz Ackermann von der Degewo. Nach dem Verschwinden der Glastonnen haben Stichproben des Wohnungsunternehmens ergeben, dass der Anteil von Glas in den Restmülltonnen sprunghaft gestiegen ist. Außerdem fänden sich nahe der Häuser immer öfter Glasflaschen, die in blauen Säcken abgelegt wurden.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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