Fähre bleibt bei der kurzen Tour
Senat erteilt Verlängerung der Linie F21 nach Müggelheim eine Absage
Die Fährlinie 21 der BVG verkehrt von April bis Oktober zwischen Schmöckwitz und Krampenburg. Genutzt wird sie vor allem von Campern, um zum Campingplatz Große Krampe zu kommen. Der FDP-Abgeordnete Stefan Förster hätte es gern gesehen, wenn die Linie in Zukunft über die Große Krampe bis nach Alt-Müggelheim verlängert worden wäre.
Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz lehnt dies jedoch ab, wie sie vor Kurzem auf seine Anfrage hin mitteilte. Hauptproblem sei die Fahrtzeit. Aktuell benötigt die Fähre für die Überfahrt über die Dahme bis Krampenburg 14 Minuten und verkehrt im 30-Minuten-Takt. Eine Verlängerung nach Müggelheim, so ergab eine Probefahrt im Mai 2019 inklusive simulierter Haltezeiten für das Ein- und Aussteigen, würde die Gesamtdauer für Hin- und Rückfahrt auf anderthalb Stunden ausdehnen. Auf der Strecke müsste aber ein Stundentakt gewährleistet werden. Um eine solche Verlängerung realisieren zu können, braucht es laut Verkehrsstaatssekretär Stefan Tidow deshalb ein zweites Fährschiff. Allerdings stehe nur eines zur Verfügung. Unter diesen Voraussetzungen sei das Vorhaben nicht umsetzbar. „Damit wird die Attraktivität wesentlich reduziert und es wird ein Fahrgastrückgang erwartet. Aus Sicht der BVG wird daher eine Verlängerung nicht empfohlen“, heißt es. Ein zusätzliches Fährschiff zu beschaffen, sei angesichts des insgesamt relativ geringen Fahrgastaufkommens nicht vertretbar.
Stefan Förster, der sich von der Fährverlängerung nach Müggelheim „eine optimale Verknüpfung mit der Buslinie 169“ verspricht, ist über die Rückmeldung der Senatsverkehrsverwaltung enttäuscht. Er selbst war 2019 bei der Probefahrt dabei. „Die Fahrwassertiefe war ausreichend. Hinter der Feuerwache in Müggelheim befindet sich eine öffentliche Grünanlage, an der ein Fähranleger gebaut werden könnte. Von dort ist die Endhaltestelle der Buslinie 169 in zwei Minuten zu Fuß zu erreichen“, berichtet der Abgeordnete. Fährverbindungen im Raum Treptow-Köpenick, so meint er, seien eine gute Idee. Außerdem seien die Schiffe umweltfreundlich mit Solarstrom unterwegs.
Aus diesen Gründen will er sich auch in Zukunft für das Projekt stark machen. „Spätestens bei einer erneuten Ausschreibung der Fährleistungen sollte geprüft werden, ob für eine Verlängerung der Fährverbindung nicht ein zweites Fährboot eingesetzt werden kann. Gerade in Treptow-Köpenick wird das Wasser als Transportweg noch nicht voll ausgenutzt. Weitere Verbindungen, darunter ein Wassertaxi vom Bahnhof Treptower Park über das Gasthaus Zenner bis zum Spreepark, wären wünschenswert, sind aber bisher immer von Berufsbedenkenträgern zerredet worden“, kommentiert er.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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