Der Ortsteil als Legowelt
Erste Aktion zum 40-jährigen Jubiläum des Neubaugebiets war eine "Grundsteinlegung"

Daniela Bell, Susanne Schiebe, Gary Fleischer, Martin Schaefer, Ines Schmidt und Michael Grunst legten den Grundstein für das übers Jahr entstehende Modell von Neu-Hohenschönhausen. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Daniela Bell, Susanne Schiebe, Gary Fleischer, Martin Schaefer, Ines Schmidt und Michael Grunst legten den Grundstein für das übers Jahr entstehende Modell von Neu-Hohenschönhausen.
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Im Februar vor 40 Jahren fand die Grundsteinlegung für das Neubaugebiet Hohenschönhausen statt. Dieses Jubiläum soll über das Jahr hinweg mit Veranstaltungen und Aktionen begangen werden. Den Startschuss gab die einwohnerin Susanne Schiebe mit einer ungewöhnlichen, fast privaten Aktion.

Sie lud Politiker, Nachbarn und Freunde zu einer ganz besonderen Grundsteinlegung ins Kunsthaus 360 Grad am Prerower Platz 10 ein. Hier soll über das Jahr hinweg von Kindern und Jugendlichen der Ortsteil mit Klemmbausteinen nachgebaut werden. Für dieses Vorhaben konnte sie Gary Fleischer gewinnen. Der Designer und ehemalige Lego-Masters-Teilnehmer baute bereits Berlins City mit über einer halben Millionen Klemmbausteinen, wie die Lego-Steinen von Fachleuten genannt werden, nach. Demnächst unterstützt er nun an jedem Freitag von 9 bis 17 Uhr angemeldete Kinder dabei, ihren Ortsteil nachzubauen. So soll im Kunsthaus nach und nach ein Modell entstehen.

Der „Grundstein“ ist gelegt. Gäste der Veranstaltung erfuhren an einem Bildschirm mehr dazu, wie Neu-Hohenschönhausen entstand. | Foto: Bernd Wähner
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Wie es sich für ein umfangreiches Bauvorhaben gehört, lud Susanne Schiebe zum Start zu einer offiziellen Grundsteinlegung ein. Die nahm sie gemeinsam mit Bürgermeister Martin Schaefer (CDU), dem früheren Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke), Abgeordnetenhausmitglied Ines Schmidt (Die Linke), der Leiterin des Amts für Weiterbildung und Kultur, Daniela Bell und natürlich Gary Fleischer vor.

Dass Susanne Schiebe diese Aktion zum Jubiläum initiierte, hat unterschiedliche Gründe. „Ich werde selbst in diesem Jahr 40 Jahre und wohne bereits seit 1987 in Neu-Hohenschönhausen“, sagt sie. „Außerdem bin ich hier in den Kindergarten gegangen und habe eine schöne Kindheit verbracht. Ich möchte heutigen Kindern mit der Aktion auch ein schönes Kindheitserlebnis mitgeben.“

Ein Blick ins Archiv: Diesen Ausblick hatten Bauleute vom Dach eines Plattenbaus des WBK Berlin auf das Baugeschehen in Hohenschönhausen Mitte der 1980er Jahre. Hier bauten auch Bauleute aus den damaligen Bezirken Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Frankfurt (Oder) Häuser in unterschiedlicher Bauweise. | Foto: Bernd Wähner
  • Ein Blick ins Archiv: Diesen Ausblick hatten Bauleute vom Dach eines Plattenbaus des WBK Berlin auf das Baugeschehen in Hohenschönhausen Mitte der 1980er Jahre. Hier bauten auch Bauleute aus den damaligen Bezirken Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Frankfurt (Oder) Häuser in unterschiedlicher Bauweise.
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Mit ihrer früheren Kita ist sie noch verbunden, als Vorstandsmitglied im Verein Albus. Der ist unter anderem Träger der KunstKita Artki, die sich in dem Gebäude befindet, in dem sich Susanne Schiebes Kita befand. Außerdem ist der Albus e.V. seit einiger Zeit Träger des Kunsthauses 360 Grad. „Ich möchte, dass mit unserer Aktion auch das Kunsthaus noch etwas bekannter wird“, sagt Schiebe.

Nachgebaut wird Neu-Hohenschönhausen von Kindern in Gruppen, die beim Albus e.V. angemeldet sind, damit die „Baustelle“ übersichtlich und der Baufortschritt zielorientiert bleibt. Beobachten, wie vorangeht, können Interessierte aller Altersgruppen zu den Bauzeiten am Freitag, allerdings mit der Bitte, nicht zu stören.

Blick ins Archiv: Bauleute der Montagebrigade Weissborn aus dem WBK Berlin errichteten Mitte der 1980er-Jahre Plattenbauten. | Foto: Bernd Wähner
  • Blick ins Archiv: Bauleute der Montagebrigade Weissborn aus dem WBK Berlin errichteten Mitte der 1980er-Jahre Plattenbauten.
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Das Bezirksamt plant gemeinsam mit Partnern weitere Aktionen im Jubiläumsjahr, berichtet Bürgermeister Martin Schaefer. Unter anderem soll es am 1. Mai im Warnitzer Bogen ein großes Fest geben.

Nach der Grundsteinlegung im Februar 1984 ging es mit dem Bauen in Hohenschönhausen übrigens rasch voran. Das lag unter anderem daran, dass die Gebäude in Plattenbauweise von sogenannten Taktstraßen errichtet wurden. Neben dem Wohnungsbaukombinat Berlin waren auch Betriebe aus den DDR-Bezirken Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Frankfurt (Oder) tätig. Deutlich erkennbar ist das noch heute an der unterschiedlichen Bauweise der Häuser sowie an den Straßennamen. Anfang 1985, also nach etwa einem Jahr, zogen bereits die ersten Mieter ein. Neu-Hohenschönhausen gehörte damals noch zum Bezirk Weißensee. Erst am 1. September 1985 wurde Hohenschönhausen als eigenständiger Bezirk Ost-Berlins gegründet. Dazu gehörten auch die Ortsteile Wartenberg, Falkenberg und die Hälfte von Malchow. Seit der Bezirksgebietsreform vom 1. Januar 2001 gehört Neu-Hohenschönhausen zum Bezirk Lichtenberg, und Alt-Hohenschönhausen, Wartenberg, Falkenberg und Malchow sind weitere Ortsteile von Lichtenberg.

Ein Blick ins Archiv: So begannen Mitte der 1980er Jahre die Arbeiten an den Häusern, die das WBK Berlin in Hohenschönhausen bauten. Eine Erdbaubrigade bereitete den Baugrund für das Fundament vor. | Foto: Bernd Wähner
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In Neu-Hohenschönhausen leben derzeit rund 60 000 Menschen. Doch so ganz fertig ist der Ortsteil noch nicht. Am "Urbanen Zentrum" wird bereits geplant. Es soll in absehbarer Zeit zwischen Bahnhof Hohenschönhausen und Prerower Platz entstehen.

Näheres zum Ort der Lego-Baustelle ist auf www.kunsthaus360.de/ zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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