Mit der Wanderkarte an drei Seen entlang
Eine Einladung zu Entdeckungen in der Natur fast vor der Haustür

Ein Blick vom Südufer auf der Nordufer des Obersees. | Foto: Bernd Wähner
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Auf Reisen schaut man meist: Was gibt es in der Region alles zu entdecken? Dabei hat man in der eigenen Stadt und sogar im eigenen Bezirk viel Sehenswertes noch gar nicht erkundet.

Diese Erfahrung machten meine Frau und ich auf der See-Tour der „Lichtenberger Wanderungen“ vornahmen. Seen-Tour: Das versprach Wasser und Natur. Als Orientierung diente eine der Wanderkarten des Lichtenberger Arbeitskreises Umwelt und Bildung.

Mit der Straßen M5 ging es bis zur Konrad-Wolf-/Ecke Oberseestraße. Und hier startet die Tour auch. Vor dem Überqueren der Degnerstraße ist rechter Hand die Alte Mälzerei zu sehen. Deren Bau initiierte der Grundbesitzer Gerhard Puchmüller 1889, erfahren wir in einem Kurztext auf der Rückseite der Wanderkarte. Das Gebäude wurde aber im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Inzwischen ist es zum Seniorenheim St. Albertus umgebaut worden.

An der Oberseestraße 60 erwartet uns dann nicht nur eine architektonische Besonderheit, sondern auch eine Ausstellung. Das 1932 erbaute Haus entstand nach Entwürfen des berühmten Architekten Mies van der Rohe. Im idyllischen Garten haben wir einen herrlichen Blick auf den Obersee. Im Haus, das eine Kultureinrichtung des Bezirksamts ist, sind wechselnde Ausstellungen zu besichtigen. Diese können jetzt wieder ohne Anmeldung und Testpflicht mit FFP2-Maske angeschaut werden. Näheres auf www.miesvanderrohehaus.de.

Weiter geht es in den Park am Obersee. Auf einer Bank sitzend hat man einen wunderbaren Blick auf die Wohnhäuser und Gärten am nördlichen Ufer und auch auf die kleine Insel im See. Auf der soll es sogar mal ein Teehäuschen gegeben haben, das mit Gondeln erreicht werden konnte. Leider wurde es im Zweiten Weltkrieg zerstört. Erhalten geblieben ist der Wasserturm von 1901/02. Heute befindet sich im Turm eine Bar. Näheres ist auf www.berlin-wasserturm.de/ zu erfahren. Beim Streifzug durch den Park sind Kunstwerke zu entdecken. Dazu zählen „Die Hockende“ von Eberhard Bachmann und die Skulptur „Elegie" der weißrussischen Künstlerin Evgenia Usimova.

Wir überqueren im Bereich der Waldowstraße die Oberseestraße und schon sind wir im Park am Orankesee. Dieser ist vor allem wegen seines Strandbades bekannt, dass sich am nordöstlichen Ufer befindet. Es wurde auf Initiative eines Wirtes bereits 1929 errichtet. Den Sand für den Orankestrand ließ man aus Heringsdorf von der Ostsee kommen. Informationen zum Strandbad: www.strandbad-orankesee.de/. Wer nicht das Getümmel im Bad, sondern Natur genießen möchte, wählt den südlichen Weg um den Orankesee. An einer Tafel am Ufer können die Wanderer mehr zur Sanierung und Renaturierung von Ober- und Orankesee erfahren. Und auf einer Anhöhe kann man auf den Orankesee-Terrassen etwas für das leibliche Wohl tun, https://orankesee-terrassen.berlin/.

Nach einer Pause machen wir uns auf den Weg zu einem See, von dem kaum noch etwas zu sehen ist: der Faule See. Er liegt in einem 25 Hektar großen Naturschutzgebiet nördlich der Suermondtstraße. Das Gebiet ist Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Im Laufe der Jahre hat sich im See eine Faulschlammschicht von etwa drei Metern Stärke gebildet. Er verlandet nach und nach. Auf die Fläche kann man von einer Plattform einen Blick werfen. Und nach einer Runde um den See treten wir mit vielen Eindrücken den Heimweg an.

Dass die Seen-Tour sehr beliebt ist, kann Doreen Hantuschke. bestätigen. Die Leiterin des Umweltbüros hat diese und weitere „Lichtenberger Wanderungen“ bereits selbst absolviert und an der Erarbeitung der Wanderkarten mitgewirkt. Elf gibt es inzwischen. Unter anderem beschreiben sie eine Malchow-Tour, eine Felder-Tour, eine Park-Tour, eine Ufer-Tour und eine Biesenhorster-Sand-Tour. Näheres ist auf www.aub-lichtenberg.de/wanderkarten/ zu erfahren. Die Wanderungen können kostenfrei von www.komoot.de/discover heruntergeladen werden. Gedruckte Karten sind beim Pförtner im Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, sowie im Umweltbüro, Passower Straße 35, erhältlich, Telefon 92 90 18 66.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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