Bürgeramt Neu-Hohenschönhausen geschlossen: Mobiler Service bietet Ersatz
Mit vier Bürgerämtern und einem mobilen Dienst ist Lichtenberg eigentlich nicht schlecht versorgt. Doch die Filiale in Neu-Hohenschönhausen ist derzeit geschlossen – und bleibt es für längere Zeit. Auf Drängen der CDU-Fraktion hat das Bezirksamt nun für ein Ersatzangebot im Kiez gesorgt.
Die Kritik an den Berliner Bürgerämtern ist zwar etwas abgeebbt, nach wie vor aber gilt: Ohne Termin geht (fast) nichts, und bis es soweit ist, kann einige Zeit vergehen. Das Bürgeramt in der Egon-Erwin-Kisch-Straße bleibt nun wegen umfangreicher Bauarbeiten über Monate geschlossen – ein zu großer Einschnitt in den Bürgerservice, wie die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) befand.
Auf Initiative der Union hatte die BVV in ihrer Oktober-Sitzung einen Antrag beschlossen, der das Bezirksamt zum Handeln aufforderte. Konkret wollte die Fraktion, dass während der Schließzeit des Bürgeramtes eins an bekannten öffentlichen Standorten - beispielsweise im Linden-Center - ein mobiler Service zum Einsatz kommt. „Der Verweis auf die anderen Bürgerämter in Lichtenberg reicht nicht“, sagte der Fraktionsvorsitzende Gregor Hoffmann. „Es muss mobile Alternativen in dieser Region geben – nur das entspricht den Dienstleistungserfordernissen.”
Nun hat das Bezirksamt reagiert. Seit dem 21. November macht das mobile Bürgeramt einmal pro Woche in der Anna-Seghers-Bibliothek und damit im Linden-Center am Prerower Platz Station. Für die Dauer der Umbauarbeiten bietet es dort jeden Dienstag von 12 bis 17 Uhr Sprechstunden an. Kehrseite der Medaille: Weil der fahrbare Dienst damit an seine Kapazitätsgrenze angelangt ist, muss in der Anton-Saefkow-Bibliothek vorübergehend der zweite Termin entfallen. In Fennpfuhl findet nur noch die Freitagssprechstunde statt bis das Bürgeramt in der Egon-Erwin-Kisch-Straße wiedereröffnet wird.
Zu allen weiteren Einsatzorten und Terminen des mobilen Bürgeramtes gibt es telefonische Infos unter 902 96 78 33 und 902 96 78 31. „Es ist uns gelungen, in Neu-Hohenschönhausen einen Ersatz bereitzustellen“, sagt die für Bürgerdienste zuständige Stadträtin Katrin Framke (Die Linke). „Ich bin froh, dass wir die Möglichkeit haben, Sprechstunden in der Anna-Seghers-Bibliothek anzubieten – denn nur wenige Bezirke verfügen überhaupt über ein mobiles Bürgeramt. Außerdem können die Lichtenberger natürlich auch Termine in unseren drei anderen Bürgerämtern und an den Standorten der anderen Bezirke wahrnehmen.“
Die Bauarbeiten im Bürgeramt Neu-Hohenschönhausen waren überfällig. Sie sollen vor allem für ein erweitertes Terminangebot in der Filiale sorgen. Sämtliche Elektro- und IT-Leitungen werden neu installiert und moderne Verteilersäulen eingebaut.
Dafür sind Kernbohrungen im Gebäude nötig, die Decken im Keller unter dem Großraumbüro müssen eingerissen und neu gemauert werden. Der 20 Jahre alte Fußbodenbelag im Haus bekommt vollständigen Ersatz, anschließend sind Malerarbeiten geplant. Moderne Möbel und Computer-Technik komplettieren die Runderneuerung.
„Ziel der Maßnahme ist es, einen besseren Service anzubieten“, so Katrin Framke. So steige die Zahl der Bedienplätze von bislang elf auf 16. Die Wiedereröffnung des Bürgeramtes ist für April 2018 geplant.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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