Neue Hilfe für Obdachlose
Gabenzaun am Bahnhof Schöneweide
Seit Anfang November gibt es am Bahnhof Schöneweide ungewöhnliche Unterstützung für Obdachlose. Eine private Initiatorin hat einen Gabenzaun eingerichtet.
Dafür wurde der Zaun, der seit rund zwei Jahren den Zugang zum bei einem Brand beschädigten Fußgängertunnel versperrt, kurzerhand umfunktioniert. Dort hängen jetzt Jacken, Mäntel und Schals, davor steht ein Stapel mit Hosen, daneben ein paar Schuhe. Passanten haben auch Beutel mit Unterwäsche und ein paar Schlafsäcke an den Zaun gehängt.
Die Idee kommt aus Hamburg. Dort haben bereits 2017 lokale Helfer angefangen, mit so einem niedrigschwelligen Angebot Menschen ohne Obdach zu unterstützen. Und der Bahnhof Schöneweide ist nicht ohne Grund gewählt. Hier halten sich Obdachlose tagsüber auf, einige schlafen sogar in den nahen Grünanlagen. Und genau hier gab es im Sommer einen Anschlag, bei dem zwei Obdachlose von einem Gewalttäter in Brand gesetzt wurden. Beide Männer überlebten mit schweren Verletzungen, einer von ihnen liegt immer noch in einer Spezialklinik.
Der Gabenzaun funktioniert ganz einfach. Jedermann kann gute, tragfähige Kleidung, die man auch mit gutem Gewissen in eine Kleiderstube geben würde, an den Zaun hängen. Von dort kann sich dann jeder, der Hilfe braucht, das Gewünschte mitnehmen. Die Initiatorin kommt mehrmals in der Woche vorbei und sorgt für Ordnung, damit das Umfeld nicht durch weggeworfene Kleiderspenden verschmutzt wird.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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