Ernüchterung am Strandbad Wannsee - ein Besuch unter Kostengesichtpunkten

Keine Warteschlangen am Starndbad Wannsee
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  • hochgeladen von Ilona Nippert

Anfang der Woche dachte ich, dass es mal wieder Zeit wäre einen Besuch im Strandbad Wannsee zu unternehmen. Angeregt wurde ich durch die Diskussion der Eintrittspreise in den letzten Wochen.
In den Sommerferien pendelt ein BVG Bus zwischen S-Bahn Nikolssee und dem Strandbad Wannsee. Ansonsten muss man, wenn man die BVG nutzt, gut 2 KM laufen. Gegen 12:00 Uhr kam ich am S-Bahnhof an und freute mich, dass nur einige Personen auf den Pendelbus warteten, der auch unmittelbar kam. Als wir am Strandbad ankamen, waren zu meiner Überraschung auch keine Warteschlangen an den Kassen, so dass wir zügig voran kamen.
Und das, trotz Sommerferien wunderte ich mich.
Kurz bevor ich an der Kasse zum bezahlen dran war, bäumte sich ein um die 30 Jahre alter Mann, ganz in schwarz gekleidet mit Vollbart und ca. einen Kopf kleiner als ich (ich bin 1,68 M), vor mir auf und sagte im gebrochenen deutsch: "Taschenkontrolle - Aufmachen!". Erst jetzt sah ich, dass auf seinem T-Shirt "Sicherheit" stand. Im ersten Moment hatte ich mich nur erschrocken. Er war plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht. Ein schlechtes Gewissen überfiel mich, da ich in meiner Tasche u.a. ein Messer in Schutzhülle hatte für das Obst, das ich mitgenommen hatte. Dies hat ihn jedoch bei der sehr oberflächlichen Durchsuchung meiner Tasche nicht weiter interessiert.
Was hatte er wohl gehofft zu finden wunderte ich mich. Eine Bombe?
Die englische Familie, die hinter mir stand, schien ihn jedoch mehr zu interessieren. Vier Erwachsene und zwei Kinder, bei dennen er eine Flasche Sekt fand. Siegessicher teilte er der Gruppe mit, dass sie diese sofort in den Müllcontainer, der gleich links vom Eingang steht befördern sollte. Dort steht auch eine Tafel mit den aufgezeichneten Gegenständen, die nicht mit in das Strandbad genommen werden dürfen.
Nun war ich bei der Kasse an der Reihe. Ich hatte mir vorab die Homepage vom Strandbad angeschaut und gesehen dass es "Kurzzeittickets" gibt (allerdings ohne Preisangabe). Da ich nur vorhatte für 1-2 Stunden ins Strandbad zu gehen, fragte ich die Kassiererin nach dem Preis der "Kurzzeittickets". "Habwa nich" war die Antwort. Ich erklärte ihr, dass ich dies auf der Homepage gesehen hätte, merkte jedoch an ihrem Gesichtausdruck, dass ich ihr mit meiner Beharrlichkeit ordentlich den Tag verdorben hatte. Widerwilig räumte sie ein dass 1,5 Stunden bevor das Strandbad schließt man ein "Kurzzeitticket" für 3,50€ kaufen kann. Das wäre dann also ab 18:30 Uhr. Was haben sich die Betreiber dabei bloß gedacht?
Ich kaufte also ein normales Ticket für 5,50€ und ging zur Strandkorbvermietung. Ein Strandkorb kostet 8,00€ (plus 2,00€ Pfand), ein Liegestuhl 4,00€ (plus 2,00€ Pfand) Verbilligt kann man diese ab 14:00 Uhr für 6,00€ bzw. 3,00€ mieten.
Entsprechend kann man also für unter 10,00€ eine Tag am Strandbad Wannsee verbringen, wenn man sein eigenen Proviant mitbringt und Getränke in Plastikflaschen.
Für Kinder wird in dem Strandbad, außer des vorhandenen Sandes am Strand, nichts geboten. Jugendliche werden enttäuscht sein, dass der Sprungturm geschlossen ist. Es gibt jedoch eine verrostete Wasserrutsche, ca. 4 Meter hoch. Schwimmer werden ein wenig enttäuscht sein, da man erst Mal ca. 50 Meter ins Wasser hinein laufen muss, bis das Wasser höher als zu den Knien ist. Weit kann man jedoch nicht schwimmen, da unmittelbar vor dem abgetrennten Schwimmbereich reger Bootsverkehr herscht.
Mein Fazit: Zum schwimmen haben wir wunderbare Seen im unmittelbaren Umland. Und die sind umsonst.

Autor:

Ilona Nippert aus Zehlendorf

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