Zwischen Schein und Sein
Ausstellung zeigt Modegrafik aus der DDR
Wer kann sich nicht an außergewöhnliche Entwürfe in der DDR-Modezeitschrift „Sibylle“ oder an extravagante, nur in Exquisit-Läden erhältliche Stücke erinnern? Neben den oft schlichten Modellen gab es im Osten Deutschlands immer auch Mode für den Mann oder die Frau von Welt.
Die neue Ausstellung „Zwischen Schein und Sein“ in den Reinbeckhallen ist der Modegrafik in der DDR der Jahre 1960 bis 1989 gewidmet. Kuratorin Ute Lindner hat dafür mit dem Abstand von drei Jahrzehnten Skizzen, Zeichnungen und Grafiken zusammengetragen. Die gezeigten Entwürfe entstanden für das Modeinstitut der DDR, für die Illustrierte „Sibylle“ und für die hochpreisige Ladenkette Exquisit. Ein Teil stammt aus den Archiven der Kunsthochschule Weißensee, der einzigen Ausbildungsstätte für Modedesigner in der DDR. In die Regale von HO und Konsum fand man solche Kleidung nicht. Unter den schwierigen Bedingungen der sozialistischen Planwirtschaft konnten die hochwertigen Entwürfe oft nur als Musterkollektionen umgesetzt werden.
Die Ausstellung gibt Auskunft über die Modegestalterinnen – neben 25 Frauen ist nur ein Mann vertreten – und die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit. Entwürfe, die tatsächlich umgesetzt wurden, sind auch als Foto zu sehen. Vertreten sind in der Ausstellung Aufnahmen von Sibylle Bergemann, Arno Fischer, Ute Mahler, Roger Melis und Günter Rössler.
„Zwischen Schein und Sein“ ist noch bis 31. März in der Reinbeckstraße 17 zu sehen. Geöffnet ist Donnerstag und Freitag von 16 bis 20 Uhr und Sonnabend und Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt drei Euro, freitags ist er frei.
Wissenswertes: www.reinbeckhallen.de.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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