Zufahrt wird künftig mit Schranke geregelt
Dammweg zum Spreepark soll einen Gehweg bekommen
Das Bezirksamt möchte den Dammweg um einen Fußweg ergänzen. Außerdem soll die Zufahrt für Autos durch eine elektronisch steuerbare Schrankenanlage beschränkt werden. Die Bürgerinitiative „Pro Plänterwald“ protestiert gegen die Pläne.
Als direkte Verbindung zwischen der Neuen Krugallee und dem Spreepark kommt dem Dammweg eine wichtige Bedeutung zu. Er verläuft kerzengerade mitten durch den Plänterwald, führt dabei am beliebten Wasserspielplatz und der Waldschule vorbei. Auf dem ersten Abschnitt Richtung Spreepark befindet sich eine Kleingartenanlage auf der linken Seite. Einige Pächter sind Mitglied der Bürgerinitiative „Pro Plänterwald“. Diese kämpft schon seit Jahrzehnten dagegen, dass alle möglichen Autos durch das Landschaftsschutzgebiet fahren dürfen. Sie stellt sich gegen den „Ausbau des Dammwegs zur vielbefahrenen Stadtstraße mit Fußweg“, wie es auf der eigenen Webseite formuliert ist. „Diese Landschaft soll so genutzt werden, dass ihre Schönheit bewahrt wird und auch kommende Generationen die Möglichkeit haben, hier echte Natur zu erleben und sich dabei zu erholen“, erklären sie. Durch die aktuellen Pläne sehen sie dieses Ansinnen wieder einmal gefährdet. Sie fordern unter anderem eine Reduzierung der geltenden Tempo-30-Regelung auf Tempo 10 wie früher sowie den Erhalt des Dammwegs als Mischverkehrsfläche und damit ohne abgetrennten Fußweg. Außerdem soll es bei der Fahrbahnbreite von viereinhalb Metern bleiben.
Kontrollierter Besucherverkehr
Stadtentwicklungsstadträtin Dr. Claudia Leistner (Grüne) geht davon aus, dass sich der motorisierte Verkehr zum Spreepark durch die Pläne in Grenzen halten wird. Ein Ausbau des Dammwegs sei nicht vorgesehen. Lediglich ein sicherer Fußweg mit Bordsteinkante solle angelegt werden. Dafür werde nur das jetzt schon öffentlich gewidmete Straßenland genutzt. Der öffentliche Kfz-Verkehr bis zum Spreepark soll ausgeschlossen werden, erklärt Leistner auf Nachfrage der Berliner Woche. Passieren dürfen ihr zufolge künftig nur noch Anlieger, Mitarbeiter von Behörden wie dem Straßen- und Grünflächenamt, Rettungs- und Einsatzfahrzeuge der Polizei und Feuerwehr, Mitarbeiter des Spreeparks, Bau-, Service-, Ver- und Entsorgungsfahrzeuge und Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Zudem soll es bei geschlossenen Veranstaltungen im Eierhäuschen einen kontrollierten Besucherverkehr geben, sodass ausschließlich Besucher mit einer Stellplatzreservierung und zeitlich befristeter Zufahrtsgenehmigung passieren dürfen.
Kein Rückstau erwartet
Gesteuert werden soll die Zufahrtsberechtigung zum Beispiel in Form einer Schranke, die hinter dem Abzweig Neue Krugallee eingerichtet wird. Wer dauerhaft passieren müsse, soll eine Chipkarte für die Schranke erhalten. Auch eine automatisierte Kennzeichenerkennung wäre möglich. Betrieben werden soll die Schrankenanlage von der für den Spreepark zuständigen Grün Berlin GmbH. Eingerichtet werden soll diese bis zur Eröffnung des Eierhäuschens im Frühjahr 2023. „Die Umbaumaßnahme zur Ertüchtigung des Dammwegs ist noch nicht terminiert“, teilte Claudia Leistner hingegen mit. Einen Rückstau auf die Neue Krugallee, wie von der Bürgerinitiative prognostiziert, befürchten das Amt und Grün Berlin durch die Schranke nicht. Der Umfang des verbleibenden Verkehrs sei dafür zu gering, heißt es. Autofahrer sollen bereits auf der Neuen Krugallee durch eine Beschilderung über die Einschränkung der Zufahrt informiert werden.
Im Eingangsbereich des Rathauses Treptow, Neue Krugallee 4, liegt noch bis 27. Juli der Bebauungsplan 9-7 (Spreepark) mit Begründung einschließlich Umweltbericht und Fachgutachten öffentlich aus, einsehbar auch unter mein.berlin.de. Die Einteilung der Straßenverkehrsfläche ist allerdings nicht Gegenstand der Festsetzung des B-Plans.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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