Bessere Versorgung für Schwerstkranke im Bezirk
Auf einer Palliativstation werden schwerstkranke und sterbende Menschen behandelt, wobei der Schwerpunkt auf der Beseitigung oder Linderung von Schmerzen liegt. In Reinickendorf gibt es keine Palliativstation und kein Hospiz. Diese sind laut CDU und Bündnis 90/Die Grünen notwendig, damit die Betroffenen auch außerhalb der Familie in Würde betreut werden können. Schmerzstillende Therapien, ganzheitliche Versorgung und eine fachärztliche Betreuung im letzten Abschnitt ihres Lebens könnten helfen, die Ausnahmesituation für Patienten und Angehörige erträglicher zu machen.
Die beiden Parteien fordern auf der kommenden BVV am 14. Januar ab 17 Uhr im Rathaus, Eichborndamm 215-239, die Einrichtung einer Palliativstation mit mindestens zwölf Betten in einem Reinickendorfer Krankenhaus bei gleichzeitiger Aufstockung des dazugehörigen Fachpersonals. Die geographisch nächstgelegene Palliativstation im Weddinger Campus Virchow-Klinikum der Charité-Universitätsmedizin Berlin ist nach Erfahrungen der Kommunalpolitiker an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Dahinter stehe ein berlinweites Problem: Es gibt im Land Berlin eine generelle Unterversorgung mit
Palliativstationen. Zwar gibt es ein Hospiz im angrenzenden Spandau, doch der Transport der Schwerkranken, die langen Wege für Angehörige und die damit verbundenen Strapazen sind Belastungen, die auf dem letzten Weg des Lebens vermeidbar wären. Auch die Altersstruktur in Reinickendorf spreche für eine solche Einrichtung. Elke Klünder, stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, betont die unhaltbaren Zustände für die Betroffenen durch die Unterversorgung: "Es geht um die Verbesserung der Lebensqualität." Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Stephan Schmidt ist eine Motivation für den Antrag auch die Tatsache, dass die bis vor wenigen Jahren im Bezirk ansässige Beratungsmöglichkeit "Zentrale Anlaufstelle Hospiz" mittlerweile nach Wilmersdorf gezogen ist.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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