Sicherer zur Nord-Süd-Trasse
Neuköllner Verordnete fordern Vorfahrt für Radler auf der Krokusstraße und Linksabbiegespur auf der Massantebrücke

Die Späthstraßenbrücke war eine viel befahrene Verbindung zwischen Britz und Baumschulenweg. Seit Jahren ist sie aber gesperrt. Die Autos rollen über die nahegelegene Bücke an der Neuen Späthstraße. | Foto: Schilp
  • Die Späthstraßenbrücke war eine viel befahrene Verbindung zwischen Britz und Baumschulenweg. Seit Jahren ist sie aber gesperrt. Die Autos rollen über die nahegelegene Bücke an der Neuen Späthstraße.
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Hunderte Radfahrer sind täglich zwischen Rudow und Britz auf dem ehemaligen Mauerweg am Teltowkanal und neben der Stadtautobahn unterwegs. Damit sie die Trasse besser erreichen können, haben die Bezirksverordneten kürzlich drei Beschlüsse gefasst.

Die autofreie Strecke ist Teil der künftigen Y-Trasse, einer der Radschnellverbindungen, die der Senat derzeit plant. In ein paar Jahren soll es möglich sein, auf dem Weg weiter in Richtung Norden zu radeln. Über eine wichtige Voraussetzung dafür ist jedoch noch nicht entschieden: Am Hafen Britz-Ost fehlt eine Brücke. Wie es an der Grenzallee weitergehen soll, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Aber auch schon heute ist die Strecke beliebt. Deshalb hat der Grünen-Fraktionsvorsitzende Bernd Szczepanski Anträge gestellt, die mit der Mehrheit von SPD, Grünen und Linken beschlossen wurden.

Fahrradstraße auf der Krokusstraße

Zunächst geht es darum, die Krokusstraße zwischen Alt-Rudow und Stubenrauchstraße als Fahrradstraße auszuweisen, auf der die Radler Vorfahrt haben. So könnten die Rudower sicherer zur Stubenrauchstraße gelangen. Dort wünschen sich die Verordneten Radspuren auf der Fahrbahn – auf ganzer Länge von der Neuköllner Straße bis zur Massantebrücke. Dass dafür höchstwahrscheinlich Parkplätze wegfallen müssen, nehmen die Verordneten in Kauf.

Der dritte Antrag betrifft die Massantebrücke. Das Bezirksamt wird aufgefordert, sich für eine geschützte und vom Autoverkehr getrennte Linksabbiegespur für Radfahrer einzusetzen. Zwar gebe es auf der Brücke schmale Radwege, aber um die Rampe zu erreichen, die zum Mauerweg führt, müsse die Stubenrauchstraße überquert werden, so Szczepanski.

Wenn die Radler heute zum Linksabbiegen die Grünphase für Fußgänger abwarteten, sei der Weg für Geradeausfahrende blockiert. „Dem Kraftfahrzeugverkehr stehen hier drei Fahrspuren zur Verfügung. Im Sinne einer gerechten Verteilung des vorhandenen Straßenraums kann eine davon als Radfahrstreifen eingerichtet werden“, sagt Szczepanski. Dann fehle nur noch die passende Ampelschaltung für ein sicheres flüssiges Linksabbiegen.

Schwieriger werde es, die künftige Y-Trasse für Buckow und Britz zu erschließen, so der Grünen-Politiker. Eine Radspur auf der Johannisthaler Chaussee – zwischen Rudower Straße und Ernst-Keller-Brücke – in Richtung Gropiuspassagen zu schaffen wäre problematisch und äußerst aufwendig. Denn die Chaussee ist dort sehr schmal und so müsste die gesamte mehrere Meter hohe Böschung angeschüttet werden. Alternative Überlegung: Auf der südlichen Seite, wo es einen Radstreifen gibt, könnte ein Radweg für beide Richtungen angelegt werden. „Das würde aber wieder die gefährliche Überquerung der Johannisthaler Chaussee erforderlich machen“, so Szczepanski.

Auf jeden Fall sinnvoll wäre es, wenn die Alte Späthstraßenbrücke, die ein Stück weiter im Norden liegt, wieder für Rad- und Fußverkehr nutzbar wäre. Grünen-Fraktionschef Bernd Szczepanski hält es für einen „Skandal“, sie zu sperren und Radler und Fußgänger auf gefährliche Umwege zu zwingen. „Bisher sind jedoch alle Versuche gescheitert, die Bundeswasserstraßenverwaltung, die für die Brücke zuständig ist, zum Umdenken zu bewegen.“

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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