Bedingt einsatzbereit
In einigen Hochhäusern an der Obstallee funktionieren die Aufzüge nicht

Am 23. November erlebten die Bewohner des Hochhauses Obstallee 24 den Super-Gau. Beide Aufzüge waren außer Betrieb. Für die Mieter nicht nur dieses Hauses mit seinen 17 Etagen eine Katastrophe.

Einer der beiden Aufzüge wurde schnell repariert, der andere ist noch defekt, wie übrigens immer mal wieder in den zurückliegenden Monaten, wie ein Bewohner berichtet. Vom Ärger mit kaputten Aufzügen erzählt auch Karin B., die in einem anderen betroffenen Gebäude an der Obstallee wohnt. Seit über zwei Monaten sei dort nur ein Aufzug in Betrieb, erklärt sie. In ihrem Elfgeschosser leben geschätzt ungefähr 150 Menschen. Darunter auch ältere Menschen oder Familien mit Kindern. Sei selbst wäre auf einen Rollator angewiesen, sagt die 78-Jährige. Außerdem sei auch der noch einsatzfähige Fahrstuhl nicht immer völlig funktionsfähig, beklagt Karin B., ebenso wie der Leser aus der Hausnummer 24. Beispielsweise komme es vor, dass er in manchen Stockwerken nicht halte.

Nicht nur Karin B. hat den Eindruck, dass sich der Vermieter, die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag, nicht wirklich um die Probleme kümmere. Der Aufzug in ihrem Haus wurde 1975 eingebaut, es ist wohl noch der vom Erstbezug. Am besten wäre es doch, ihn gegen ein neues Modell auszutauschen. Auf Nachfrage des Spandauer Volksblattes teilte die Gewobag mit, dass ein Austausch von "einigen Anlagen aus den 1970er Jahren" erst ab 2025 vorgesehen sei. In elf Gebäuden funktionierten die Aufzüge nicht richtig.

Als Ursache für die langen Ausfälle verweist die Wohnungsbaugesellschaft unter anderem auf "pandemiebedingte Beeinträchtigungen der Lieferketten" beim Beschaffen der benötigten Ersatzteile. Außerdem habe es in den vergangenen Monaten drei Brände an der Obstallee sowie am Blasewitzer Ring gegeben, bei denen auch Stromleitungen beschädigt wurden. Sie hätten die "Funktionalität der Aufzüge" beeinträchtigt. Die Beseitigung der Brandschäden werde noch dauern. Wann die Aufzüge wieder fahren, könne deshalb nicht genau gesagt werden. Die Beeinträchtigungen schnellstmöglichst zu beenden, sei aber auch im Interesse der Gewobag.

In einem Punkt sind sich die Wohnungsbaugesellschaft und Karin B. zumindest einig. Beide Seiten beklagen Vandalismus als eine der Ursachen für den Ausfall der Aufzüge - laut Gewobag sogar die häufigste.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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