„Kasper & Corona“ jetzt auch auf Russisch
"Menja sawut Corona"

Passt alles zur handbewegten Puppe? Kalle und Inge Hanschke schauen sich die ersten synchronisierten Sprechszenen an.  | Foto: Ulrike Kiefert
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„Kasper & Corona“ aus dem Kulturzentrum Staaken gibt’s jetzt auch auf Russisch. Die kindgerechte Miniserie mit dem „Kaspertheater Zipfelmütz“ wurde jetzt synchronisiert. Weitere Übersetzungen folgen.

„Achtung, Aufnahme, poschalista“, ruft Fabian Demski der jungen Frau am Mikro zu. Gulnara Belokurova atmet tief durch. Es ist der sechste Versuch, jetzt muss es klappen. Langsamer und lauter soll sie sprechen, mit gruseliger Hexenstimme und einem bösen Lachen. „Priwjet, menja sawut Corona, ya virus, hahaha.“ Na, bitte, wenige Minuten später ist die erste Sprechszene auf Russisch im Kasten. „Super“, bemerkt Fabian. „Das war gut.“ Gulnara schaut skeptisch, dann lächelt sie entspannt, nimmt den riesigen Kopfhörer von den Ohren und trinkt einen Schluck Wasser. Der Nachmittag wird lang. Die 29-Jährige hat heute noch viele Sätze der Corona-Puppe zu synchronisieren. Allein die Pilotfolge ist 13 Minuten lang. 

Seit drei Jahren "Kaspertheater Zipfelmütz"

Abgedreht sind die fünf Teile der kindgerechten Miniserie „Kasper & Corona“ auf Deutsch schon länger. Dafür verwandelte sich das Kulturzentrum Staaken über mehrere März- und Aprilwochen in ein Aufnahmestudio. Die Idee dazu hatte Leiter Detlev Cleinow. Denn wie man es dreht und wendet, seitdem Kitas und Schulen geschlossen haben, hat sich das Leben verändert. „Wie aber erklärt man den Kindern die Krise, und zwar so, dass sie es verstehen“, hat sich Detlef Cleinow gefragt. Richtig, man kramt den guten alten Kasper aus der Kiste. Ergo hakte Detlev Cleinow bei Karl-Heinz „Kalle“ Hanschke und seiner Frau Inge nach. Das Schauspieler-Ehepaar begeistert mit seinem „Kaspertheater Zipfelmütz“ nämlich seit drei Jahren schon die Kinder im Kulturzentrum Staaken. „Wir fanden das eine tolle Idee und haben sofort zugesagt“, berichten „Kalle“ und Inge Hanschke. Zumal den beiden so ganz ohne Auftritte langsam die Decke auf den Kopf fiel. Also setzten sie sich zusammen und schrieben an nur einem Wochenende das Drehbuch, die Choreografie, die Musik zur Pilotfolge, bastelten eine Corona-Puppe und andere Requisiten.

Damit die Geschichten um Kasper und Corona auf den heimischen Bildschirmen und Smartphones angeschaut werden konnten, musste die Miniserie professionell gedreht werden. Dazu brauchte es die perfekte Beleuchtung, Ton, eine Kamera und den Schnitt für die sendefähige Postproduction. „Hier half uns blitzschnell Fabian Demski aus“, sagt Detlev Cleinow. Der nämlich brachte als Inhaber einer Design-Werbeagentur das nötige technische Rüstzeug mit. Gulnara Belokurova war die Kamerafrau.

Kasper Zipfelmütz soll Kindern Mut machen

Nach drei Tagen Vorbereitungszeit hieß es dann Bühne frei für die hölzernen Darsteller. Genau am 19. März startete das Filmprojekt mit der Pilotfolge, in der Kasper wegen Corona seine Großmutter nicht besuchen kann. Bis Mitte April wurden dann vier weitere Folgen abgedreht: Der ausgefallene Geburtstag, Chaos im Puppentheater, Unsere Helden sowie Kasper und die Maskenmodenshow. Beim Making-of hatten alle gute Laune, auch die Puppen. „Trotzdem war es schwierig, die Spannung zu halten zwischen Spaß und Ernst“, erzählt „Kalle“ Hanschke. Denn der Kasper sollte nicht nur Klamauk machen und draufhauen wie sonst. „Er soll den Kindern vor allem Mut machen und ihnen zeigen, wie man gemeinsam Probleme lösen kann.“ Und so bleibt Kasper Zipfelmütz cool, wenn er mit dem hochansteckenden Coronavirus seine Abenteuer erlebt, die holde Prinzessin tröstet, die ihren Geburstag nicht mit Freunden feiern darf, oder wenn im Puppentheater das Chaos ausbricht, weil die Puppenspieler in Quarantäne müssen.

Alle fünf Folgen von „Kasper & Corona“ gibt es hier www.kulturzentrum-staaken.de und in russischer Sprache auf Youtube https://youtu.be/BJGc1l4ZVU8. Bis Ende Mai folgen Übersetzungen auf Englisch, Arabisch und Farsi.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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