Wochenlanger Wasserstau nervt Bewohner der Gartenstadt
Ende eines "Gully Ping-Pongs"
Ein seit Wochen verstopfter Gulli nervte die Anwohner der Gartenstadt Staaken. Die Kollegen müssten eigentlich schon vor Ort sein und das Problem beheben, vermeldete Wasserbetriebe-Sprecher Stephan Natz am 12. August. Kurz zuvor hatte sich das Spandauer Volksblatt deswegen an ihn gewandt.
Das Problem war ein seit Wochen verstopfter Gully am Kirchplatz in der Staakener Gartenstadt. Anwohner Jörg Dampke hatte darauf hingewiesen, weil eine Lösung auf sich warten ließ. Bereits seit Ende Juni, so berichtete er, nehme der Gully das Wasser nicht mehr auf und es staue sich rund um den Abfluss. Die erste Reaktion war eine Nachricht an die Wasserbetriebe. Die seien auch ziemlich schnell erschienen, waren aber nach Inaugenscheinnahme der Ansicht, die „Schluckbeschwerden“ an dieser Stelle der Kanalisation fielen nicht in ihre Zuständigkeit. Vielmehr wäre das ein Fall für die BSR. Also wurde die Stadtreinigung verständigt. Auch die kam zeitnah, erklärte vor Ort dann aber ebenfalls, das falle nicht in ihre Verantwortung, sondern in die der Wasserbetriebe. Dorthin werde eine entsprechende Mitteilung erfolgen. Das war es dann zunächst und in der Ferienzeit schien das Gullythema versickert zu sein. Während sich in seiner Umgebung ein immer größerer Teich bildete.
Kinder spielten in der riesigen Pfütze
Jörg Dampke zeigte lange Zeit eine gewisse Langmut. „Wahrscheinlich haben die gerade wichtigeres zu erledigen“, meinte er. Als sich aber selbst nach Wochen noch immer nichts getan hatte, war der Verständnisvorrat irgendwann aufgebraucht. Der Abfluss wäre, etwa durch Blätter, weiter verstopft worden. Kinder würden in der riesigen Pfütze toben, verstärkt seit das Schuljahr begonnen habe. Nachvollziehbar, aber nicht unbedingt anzuraten. Und was passiert, wenn es ein Unwetter gibt?
Im unmittelbaren Einzugsbereich des Gullys befindet sich die Zeppelin-Grundschule. Deren Hausmeister, so berichtete Jörg Dampke, sei ebenfalls bereits mit entsprechenden Eingaben vorstellig geworden.
BSR und Wasserbetriebe
mit unterschiedlicher Kompetenz
Dass der Wasserstau einen Behördenstau nach sich zog, ist mit Kompetenzabgrenzungen zu erklären. Diese sind für die Bevölkerung nachvollziehbar, wenn auch schwer. Stephan Natz eklärt: die Verantwortung für einen Gully und seinen unmittelbaren Unterbau in einer Tiefe von bis zu 50 Zentimetern liege bei der BSR. Dort habe die Stadtreinigung für den sachgemäßen Abfluss zu sorgen. Wenn die Ursache für die Verstopfung tiefer zu verorten ist, sei sein Unternehmen gefragt. Die genaue Lage des Unbills festzustellen und damit der entsprechenden Stelle zuzuordnen, war hier anscheinend das erste Problem.
Darüber sei in diesem Fall aber zunächst hinweggesehen worden. Denn das hätte wahrscheinlich weitere Verzögerungen nach sich gezogen. Denn natürlich sollten Bürger bei so einem Schaden schnell Gehör finden, räumte er ein. Und nicht mit einem „Ping-Pong“ konfrontiert werden. Allerdings müsse mit dem Eigentümer, heißt hier wohl dem Schulträger, geklärt werden, was dort künftig geschehen soll.
Gully nach sechs Wochen wieder frei
Dass der Gully zur Schulfläche gehören soll, daran meldete Jörg Dampke Zweifel an. Der Platz habe viele Eigentümer, etwa auch die Kirche. Außerdem, wenn das alles Schulterrain sein sollte, dann hätten er und andere hier auch keine Adresse.
Wie auch immer, zu vermelden gibt es jedenfalls, dass der Abwasserstau nach gut sechs Wochen abgestellt ist. Dafür hat nach Angaben des Wasserbetriebe-Sprechers auch ein Kollege gesorgt, der in der Gegend wohnt und auf den Missstand hingewiesen habe. Der Gully war völlig mit Baumwurzeln zugewachsen und musste freigefräst werden. Er macht jetzt zumindest wieder den Eindruck, als könnte er künftige Wassermassen aufnehmen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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