Mit Waffeln nach Omas Rezept in die Selbstständigkeit

Julia Krawelitzki hat sich ihren Traum erfüllt: Sie verkauft bislang auf drei Wochenmärkten in Steglitz-Zehlendorf selbstgebackene Waffeln. | Foto: K. Rabe
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Ein kleiner Anhänger, drei Waffeleisen und Omas Waffelrezept – das waren die Grundsteine, mit denen sich Julia Krawelitzki (30) selbstständig gemacht hatte. Mit guten Ideen, einer gehörigen Portion Enthusiasmus und wohl auch ein bisschen Abenteuerlust ist die 30-jährige auf dem besten Weg ihren Plan umzusetzen: Die Märkte dieser Welt zu erobern.

Ein Anfang ist gemacht. Seit dem 1. April ist die gebürtige Lankwitzerin schon auf drei Wochenmärkte im Süden Berlins mit ihren Waffeln und ihrem Charme als „Fräulein Juli“ anzutreffen. Der Weg dorthin war alles andere als einfach für die studierte Medienmanagerin. Neben allen bürokratischen Hürden, mussten auch ganz praktische Dinge gemeistert werden. Unter anderem war da der Anhänger, der als Verkaufsstand dienen sollte und in dem die Waffeln gebacken werden. Er sollte etwas Besonderes sein „Ich wollte keinen weißen Kasten hinter mir her ziehen. Ich wollte einen Hänger, in den Fräulein Juli einfach hinein gehört“, sagt Julia Krawelitzki. Gefunden hatte sie ihn dann schließlich über das „world wide web“. Der Traum von einem Anhänger stand jedoch in Frankreich. „Aber es war Liebe auf den ersten Blick. Ich musste ihn haben.“

Eine weitere Hürde waren die Waffeln selbst. Sie sollten genauso schmecken wie bei Oma, aber der Waffelteig nach Omas Rezept funktionierte nicht so recht im Waffeleisen. „Ich habe ein halbes Jahr alles Mögliche ausprobiert, bis die ersten Waffeln gelungen sind und dann auch noch so schmeckten, wie ich es wollte“, erinnert sich die junge Unternehmerin.

Inzwischen ist der kleine nostalgische Anhänger namens Quentin ein beliebtes Ziel für große und kleine Leckermäuler, denn das knusprige Gebäck hat schon zahlreiche Liebhaber jeden Alters gefunden. Kein Wunder, es ist auch für jeden Geschmack etwas dabei. Neben den süßen Waffeln gibt es auch herzhafte Waffeln mit Schinken, Sonnenblumenkernen und Oliven, Zwiebeln, Pesto oder Tomatenmarmelade.

Zirka 20 Liter Waffelteig muss Fräulein Juli vor jedem Markttag zubereiten. Dazu kommen Soßen, Marmeladen, Apfelmus, rote Grütze, Löwenzahn- und Hollunderblütensirup – alles selbst gemacht. So wie bei Oma eben. An den Markttagen – inzwischen sind es vier Tage in der Woche – beginnt ihr Tag um 4 Uhr.

Bereut hat Julia Krawelitzki ihren Schritt in die Selbstständigkeit nicht. Es ist genau das, was sie wollte: „Es macht so viel Spaß! Ich lerne viele nette Menschen kennen. Ich freue mich, andere mit meinen Waffeln glücklich machen zu können“, sagt sie und fügt hinzu: „Im Moment könnte ich mir nicht vorstellen, etwas anderes zu machen.“

Zu finden ist Fräulein Juli mit ihren leckeren Waffeln dienstags und freitags auf dem Wochenmarkt vor dem Rathaus Schöneberg, mittwochs auf dem Ferdinandmarkt am Kranoldplatz, donnerstags und sonnabends auf dem Breslauer Platz in Friedenau.

Dazu kommen Firmenfeiern, Hochzeiten, Messen für die Fräulein Juli samt Quentin gebucht werden können.

Kontakt zu Fräulein Juli auf www.fräulein-juli.de.
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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