Ein kleines Zeichen setzen: Fußballer erspielen knapp 500 Euro für Flüchtlinge

Kicken für den guten Zweck: Der 1. FC Berlin (blau) und der 1. FC Afrisko erspielten am Sonntag, 27. September knapp 500 Euro für Flüchtlinge. | Foto: Michael Nittel
  • Kicken für den guten Zweck: Der 1. FC Berlin (blau) und der 1. FC Afrisko erspielten am Sonntag, 27. September knapp 500 Euro für Flüchtlinge.
  • Foto: Michael Nittel
  • hochgeladen von Michael Nittel

Borsigwalde. Um ein Zeichen für Fair-Play im Amateursport und ein friedliches Miteinander in der Gesellschaft zu setzen, haben der 1. FC Berlin 06 und der 1. FC Afrisko ihr Punktspiel in der Kreisliga B am Sonnabend, 27. September genutzt, um Spenden für Flüchtlinge zu sammeln.

Fußballer aus insgesamt 20 (!) Nationen trafen im Rahmen dieses Spiels im Stadion Borsigpark aufeinander. Der 1. FC Afrisko aus dem Wedding setzt sich aus Spielern zusammen, die aus insgesamt 13 afrikanischen Ländern stammen. Und der 1. FC Berlin ist eine Multi-Kulti-Truppe, in der unter anderem auch drei Flüchtlinge aus Albanien mit kicken. „Wir haben schon seit je her ein freundschaftliches Verhältnis zum 1. FC Afrisko. Da lag es auf der Hand, dass wir gemeinsam so eine Aktion starten“, erläutert Philip Athanas, Initiator und Trainer des 1. FC Berlin. „Wichtig war uns, dass wir dies im Rahmen eines Punktspiels tun, in dem es für beide Teams, die unbedingt aufsteigen wollen, um einiges geht, um so zu verdeutlichen: Rivalität und Fairness gehören zusammen.“

So trafen sich beide Teams bereits vor der Partie zu einem gemeinsamen Essen. Die Spieler hatten Spezialitäten aus ihren Heimatländern mitgebracht, die ebenso wie Leckeres vom Grill und diverse Getränke während und nach dem Spiel kostenlos an die Besucher ausgegeben wurden – natürlich gegen eine kleine Spende. Am Ende konnten so 467 Euro eingesammelt werden, die der Initiative „Neue Nachbarschaft“ aus Moabit übergeben wurden. Die Ehrenamtlichen unterstützen schon seit Jahren Flüchtlinge in Berlin und helfen unter anderem bei Behördengängen und mit kostenfreiem Sprachunterricht.

„Wir wollen mit dieser Aktion zumindest ein kleines Zeichen setzen. Und wenn man damit 30 oder 40 Leute erreicht, ist das immerhin noch mehr als gar nichts zu tun“, erläutert Athanas, der selbst jahrelang in Berlin gekickt hat und aus eigener Erfahrung weiß, dass auf Berlins Fußballplätzen viel zu viel passiert, dass weder dort noch sonst irgendwo hingehört.

„Man wird permanent beleidigt. Man wird bespuckt, es werden Schläge angedroht. Ich finde, dass wir alle, die an diesem Spiel beteiligt sind – und da beziehe ich den Berliner Fußballverband mit ein – viel zu wenig dagegen tun.“ Athanas plädiert unter anderem für härtere Strafen: „Ich bin dafür, dass bei Pöbeleien, Schlägereien nicht nur der Spieler bestraft wird, sondern immer gleich die ganze Mannschaft – entweder mit Punktabzug oder sogar mit Ausschluss. Nur so werden Mitspieler, Trainer, aber auch Vereinsfunktionäre bereits im Vorfeld dazu gezwungen, sich einzumischen, bevor eine Situation oder ein charakterlich nicht einwandfreier Spieler überhaupt eskalieren kann.“

Übrigens: Das Fußballspiel gewann der 1. FC Afrisko mit 2:0. Aber das war an diesem Tag bestimmt nicht das Wichtigste. min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 852× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 835× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 534× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.032× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.919× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.